Über 50 Tote
Schwerer Anschlag in Niger

Ein Anschlag in Niger hat mindestens 56 Menschen das Leben gekostet. Am gleichen Tag wurden im afrikanischen Land die Ergebnisse der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen bekannt gegeben.
Publiziert: 02.01.2021 um 21:01 Uhr
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Aktualisiert: 02.01.2021 um 21:33 Uhr
Bei einem schweren Anschlag in Niger sind mehr als 50 Menschen ums Leben gekommen. (Bild: Archivbild von Soldaten in Niger).
Foto: AFP

In dem von Terror heimgesuchten westafrikanischen Land Niger haben Bewaffnete mindestens 56 Menschen getötet und mehr als 20 weitere verletzt. Das gab Innenminister Alkache Alhada am Samstagabend in der Hauptstadt Niamey bekannt. Der Überfall hatte sich nahe der Grenze zu Mali in den Dörfern Tchombangou und Zaroumdareye ereignet. Die genauen Umstände der Attacke sind noch unklar. Der Niger ist eins der wichtigsten Transitländer für afrikanische Migranten, die das Mittelmeer erreichen wollen.

Im Niger und den anderen Ländern dieser Region sind etliche Terrorgruppen aktiv, die Al-Kaida oder dem Islamischen Staat (IS) die Treue geschworen haben. Zusammen mit Mali, Mauretanien, dem Tschad und Burkina Faso ist der Niger Teil der G5-Sahel-Gruppe, die Terrorgruppen bekämpfen will. Die Regierung hat zudem in den wüstenhaften Weiten ausserhalb der Städte wenig Kontrolle, was nicht nur dschihadistische Gruppen, sondern auch kriminelle Netzwerke ausnutzen.

Stichwahl ums Präsidentenamt

In dem Sahelstaat waren am selben Tag die vorläufigen Ergebnisse der Präsidenten- und Parlamentswahlen bekanntgegeben worden. Staatschef Mahamadou Issoufou wird, wie von der Verfassung vorgesehen, den Posten nach seinen zwei Amtszeiten abgeben.
Ein Verbündeter des ausscheidenden Präsidenten, der ehemalige Aussenminister Mohamed Bazoum, trat für die Regierungspartei PNDS an und erhielt 39,6 Prozent der Stimmen. Ebenso wie der stärkste Oppositionskandidat Mahamane Ousmane (16,9 Prozent) erreichte er jedoch nicht die nötige Stimmenmehrheit, weshalb eine Stichwahl am 22. Februar nötig wird.


In den vergangenen Jahren hatte Europa Druck auf die nigrische Regierung ausgeübt, den Menschenschmuggel einzudämmen. Zudem gilt Niger als wichtiger Partner der EU im Kampf gegen Terrorismus in der Sahelzone.

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