Massenverhaftung in Norditalien
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Mitglieder von 'Ndrangheta:Massenverhaftung in Norditalien

Über 400 Polizisten stürmen Wohnungen
Mega-Razzia gegen die `Ndrangheta von Turin

Beim sogenannten Polizeieinsatz «Operazione Cerbero» gingen den italienischen Ermittlern 70 Mitglieder der kalabrischen Mafia ins Netz. Sie sind im weltweiten Kokain-Handel verstrickt.
Publiziert: 05.11.2019 um 15:18 Uhr
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Aktualisiert: 30.03.2021 um 11:58 Uhr
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Seit Jahren belauscht und beobachtet die Turiner Polizei und Staatsanwaltschaft über heimliche Videoüberwachung die `Ndrangheta-Zellen in Volpiano und San Giulio Canavese.
Foto: zVg
Myrte Müller

Sie kamen am Dienstag im Morgengrauen. Über 400 Carabinieri stürmen in Turin, Reggio Calabria, Mailand und Catania Dutzende von Wohnungen. Sie nehmen 64 Mafiosi der `Ndragheta-Zellen der Turiner Ortsteile Volpiano und San Giusto Canavese fest. Hauptvorwurf der Turiner Mafia-Jäger: Weltweiter Kokain-Handel im ganz grossen Stil.

Gegen sechs weitere Personen ermittelt auch noch die Guardia di Finanza wegen Geldwäsche und Schmuggel. Es werden Immobilien und Vermögen beschlagnahmt sowie Konten gesperrt. Insgesamt konnten 80 Kilo Drogen sichergestellt werden. Ein empfindlicher Schlag gegen die kalabrische Mafia in Norditalien!

Mafia-Killer packte aus

Die Mega-Razzia ist Teil der «Operazione Cerbero», genannt nach dem griechischen Höllenhund Zerberus. Die umfangreichen Ermittlungen bekommen im Jahr 2016 Aufwind. Da packt Domenico A.* (31) aus, berichtet La Stampa. Der Mafia-Killer sitzt wegen Mordes an einem Fliesenleger, der seine Drogenzeche nicht zahlte, im Knast. Domenico A., auch «Micu McDonalds» genannt, kennt sich aus mit den Machenschaften der piemonteser `Ndrangheta. Seine Plauderei führt unter anderem zu einer Welle von Festnahmen.

Von Turin aus operierte das mächtigste Drogen-Trio Italiens

Die `Ndrangheta ist seit den 70er-Jahren in Turin präsent. Von hier aus operierten auch Nicola A.* (61) und seine Söhne Patrick (36) und Pasquale Michael (32), das mächtigste Drogen-Trio der Mafia. Sie versorgten tonnenweise den europäischen Markt mit Koks aus Brasilien, Peru und Venezuela. Pasquale Michael A. wandert 2017 in den Knast. Vater und Bruder, in Abwesenheit bereits zu je 30 Jahren Haft verurteilt, konnten im Juli 2019 in Brasilien verhaftet werden.

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