Vor zwanzig Jahren kostete ein Gramm Bernstein noch einen Franken. Doch dieser Wert hat sich enorm verändert. Inzwischen bewegt sich der Preis für gewöhnlichen Bernstein um 20 Franken.
Gar astronomisch ist der Preis beim Weissen Bernstein: Der chinesische Händler Yang Lin sagt in der Zeitung «Bild»: «Dieser wird für 2000 Euro und mehr pro Gramm gehandelt.»
Das sind 2 Millionen Franken pro Kilo. Zum Vergleich: Ein Kilo Gold kostet zurzeit rund 40’000 Franken.
Je teurer, desto besser
Lin war zu Besuch an der Fachmesse «Amberif» im polnischen Danzig. In China erlebt das Material in den vergangenen Jahren einen enormen Boom. «Bernstein ist nicht mehr nur das Gold aus der Ostsee, Bernstein ist teurer als Gold», sagt Lin.
Die Steine müssten vor allem gross sein. Lin: «Je teurer und seltener ein Stein, desto mehr wollen ihn die Kunden haben. Chinesen zeigen gerne, was sie haben.»
Bernstein ist vor allem beliebt, weil er im Buddhismus als einer der sieben Glück bringenden Steine gilt. Er kommt im Rang gleich nach Jade. Da die Jade-Vorkommen aber praktisch aufgebraucht sind, ist Bernstein das Beste.
Händlerin Nancy Chui: «Bernstein wird auch heilende Wirkung nachgesagt. Er ist alt und hat etwas Lebendiges. Es gibt viele Faktoren, die für Chinesen eine Rolle spielen.»
Bei uns wird es oft als Halskette für Babys gebraucht. Es soll beim Zahnen die Schmerzen lindern.
Wo ist das Bernsteinzimmer?
Bernstein ist brennbares fossiles Harz. Zu finden ist es vor allem im Ostseeraum. Sein Name stammt aus dem mittelniederdeutschen Wort «Börnen», was brennen heisst.
Berühmt ist das Bernsteinzimmer, das im Auftrag des ersten Preussenkönigs Friedrich I. (1657-1713) ins Berliner Stadtschloss eingebaut worden war. Seit dem Zweiten Weltkrieg ist die Einrichtung aus Bernstein verschollen. (gf)