In einer gross angelegten Aktion gegen die Mafia hat die italienische Polizei mehr als 100 Verdächtige festgesetzt. 89 Personen seien in Untersuchungshaft gekommen und 36 unter Hausarrest gestellt worden, erklärte die Polizei am Mittwoch. Eine weitere Person darf sich zukünftig nicht mehr in der Region Kampanien aufhalten.
Die Zugriffe auf die so genannte Allianz von Secondigliano erfolgten in der Provinz Neapel, aber auch andernorts in Italien und im Ausland, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte.
Die Verdächtigen sollen Clans der neapolitanischen Mafia-Organisation Camorra angehören. Vorgeworfen werde ihnen Drogenhandel, Erpressung, Wucher, Geldwäscherei und weitere «schwerwiegende Straftaten». Es seien Besitztümer in einem Gesamtwert von etwa 130 Millionen Euro beschlagnahmt worden. Innenminister Matteo Salvini sprach von einem «sehr harten Schlag» gegen die Camorra.
Laut den italienischen Justizbehörden umfasst die Camorra rund 100 Clans mit etwa 6000 Mitgliedern. Ihr Einflussbereich in Italien erstreckt sich hauptsächlich auf die Stadt Neapel und das Umland in der Region Kampanien.
In Italien sind mehrere Mafia-Organisationen beheimatet, die aber längst auch in anderen Ländern wie der Schweiz aktiv sind. Die 'Ndrangheta aus Kalabrien gilt als bedeutendste Organisation im internationalen Drogenhandel in Südamerika und Europa. (SDA)