In der mexikanischen TV-Serie «Die Königin des Südens» mimte Kate del Castillo (43) die Freundin eines getöteten Drogenbosses, die ihr eigenes kriminelles Imperium aufbaut.
«Es ist der Traum jeder Schaupielerin», sagte del Castillo einst über die Rolle. «Mein Charakter schläft mit verheirateten Männern, raucht Marihuana, schmuggelt Drogen, tötet Leute und flucht eine Menge.»
Del Castillo war von diesem Lifestyle offenbar fasziniert – und die Schauspielerin suchte auch im im richtigen Leben die Nähe zum organisierten Verbrechen.
2012 veröffentlichte sie einen offenen Brief an Joaquín «El Chapo» Guzman, in dem sie ihre Bewunderung für den flüchtigen Drogenbaron zum Ausdruck brachte.
«Ich glaube El Chapo mehr als der Regierung, die schmerzhafte Wahrheiten vor mir verbirgt», schrieb del Castillo.
El Chapo war offensichtlich geschmeichelt. Er liess del Castillo Blumen zuschicken und begann, Textnachrichten mit ihr auszutauschen.
Im vergangenen Oktober erlaubte er ihr schliesslich, ein Treffen zwischen ihm und dem US-Schauspieler Sean Penn für ein Interview zu organsieren.
In einem Artikel, den die Zeitschrift «Rolling Stone» am Wochenende veröffentlicht hat, beschreibt Penn, wie gut sich El Chapo und del Castillo verstanden. «Er hat sie begrüsst wie eine Tochter, die aus dem College zurückkehrt.»
Berichten zufolge hoffte El Chapo darauf, dass die Schauspieler später einen Film über sein Leben drehen würden – mit del Castillo in der Rolle seiner Mutter.
Doch jetzt ist der Drogenboss über seine eigene Eitelkeit gestolpert. Am Freitag konnten die mexikanischen Behörden El Chapo festnehmen – offenbar brachte das Treffen mit Penn und del Castillo die Fahnder auf seine Spur.
Der Kartellchef soll nun an die USA ausgeliefert werden, wo er mit einer Anklage wegen Drogendelikten und Mord rechnen muss. Ob die Behörden auch gegen del Castillo ermitteln, ist unklar. (bau)