Tunnel-Systeme bei Mossul
IS-Krieger verkriechen sich wie die Ratten

Die IS-Krieger verstecken sich in und um Mossul im Boden. Bilder der irakischen Armee zeigen weit verzweigte Tunnelsysteme, welche die Einheimischen für die Islamisten graben mussten.
Publiziert: 30.10.2016 um 21:01 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 22:10 Uhr

Die irakische Armee und ihre Verbündeten setzen den Vormarsch auf Mossul mit hoher Schlagkraft fort. Die Befreier-Allianz ist nur noch rund 20 Kilometer von der Millionenstadt im Norden Iraks entfernt.

Die IS-Kämpfer, welche die Stadt vor zwei Jahren erobert hatten, bereiten sich auf den Angriff vor. Sie haben ein gross angelegtes Tunnelsystem gebaut, in dem sie sich wie Ratten zurückziehen können.

Wohnraum und Bombenbunker

Irakische Soldaten haben in rückeroberten Ortschaften solche unterirdischen Gänge aufgespürt. Sie dienen den Besatzern als Wohnraum und Lager für Waffen und Bomben. Die Iraker fanden Matratzen, Bücher, Teetassen und eine Damen-Handtasche.

Foto: Getty Images

Stadtbewohner, die aus der IS-Hochburg Mossul fliehen konnten, berichteten, dass jede Strasse über einen geheimen Eingang zu den Katakomben verfüge. Diese Löcher eigneten sich gut für Scharfschützen, Granatenwerfer und Selbstmord-Attentäter.

Einheimische berichteten zudem, dass sie für die Dschihadisten Tunnels bauen mussten – für zwei Dollar Lohn am Tag.

Von den Hamas gelernt?

Der IS verfügt über Tunnelbau-Spezialisten. Sie haben ihr Handwerk möglicherweise bei den Hamas gelernt, die vom Gazastreifen aus zahlreiche unterirdische Verbindungen nach Israel und Ägypten erstellt haben. Die Tunnels des IS und der Hamas weisen ähnliche Strukturen auf.

Foto: Getty Images

Es wird für die irakische Armee eine grosse Knacknuss, die Tunnelsysteme in Mossul zu finden. Die Eingänge sind in der dicht gebauten Stadt gut getarnt und versteckt.

Die Iraker schliessen nicht aus, dass sich sogar der IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi in Mossul versteckt und ihm dank des Tunnelsystems die Flucht gelingt. (gf)

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