Mehr als 45 Minuten lang ermordet Terrorist Seifeddine Rezgui am Strand von Port El-Kantaoui nahezu ungestört 38 Menschen. Jetzt könnte klar sein, warum die Polizei nicht schneller vor Ort war.
In einem vertraulichen Protokoll, welches der Zeitung «Bild am Sonntag» vorliegt, wird geschildert, wie die Hotelmitarbeiter mehrfach verzweifelt versuchen die Polizei telefonisch zu alarmieren.
So ergibt die Auswertungen von Handydaten, dass mindestens vier Angestellte des Hotels «Riu imperial Marhaba» schon wenige Minuten nach Beginn des Anschlags die Notrufnummern der Polizei (197) und der Nationalgarde (193) wählen. Doch nirgendwo nimmt ein Beamter das Telefon ab.
Noch schlimmer: Unter der allgemeinen Notrufnummer (190) meldet sich zwar ein Mitarbeiter. Dieser erklärt jedoch, dass er für dieses Thema nicht zuständig sei.
Schliesslich fährt ein Hotelangestellter persönlich zur lokalen Polizeistation, um die Beamten zu alamieren.
Im britischen Fernsehen gab zuletzt auch Tuniesiens Ministerpräsident Habib Essid zu, dass die langsame Reaktion der Polizei zu Problemen geführt habe. (F.S.)