Dies berichteten Augenzeugen der Nachrichtenagentur DPA. In dem nordafrikanischen Land kommt es seit rund einer Woche vermehrt zu Protesten gegen die Regierung.
Etwa 400 überwiegend jugendliche Demonstranten hätten in dem nordwestlichen Vorort Ettadhamen randaliert, sagte ein Sprecher der tunesischen Nationalgarde dem Radiosender Mosaique FM am Samstag. Sie hätten mehrere Bankautomaten zerstört. Sieben Personen seien festgenommen worden. Aus Sicherheitskreisen hiess es zudem, dass Randalierer versucht hätten, Läden auszurauben.
In Tunesien kommt es seit Jahren im Dezember und Januar um den Jahrestag der Revolution von 2011 zu Demonstrationen und Ausschreitungen. Am vergangenen Montag war ein Journalist gestorben, der sich aus Protest gegen die wirtschaftlichen Bedingungen im Land selbst angezündet hatte. Eine solche Selbstverbrennung hatte vor acht Jahren den sogenannten "Arabischen Frühling" ausgelöst.
Tunesien hat nach dem Sturz des Langzeitmachthabers Zine El Abidine Ben Ali zwar weitreichende demokratische Reformen umgesetzt, das Land leidet jedoch unter grossen wirtschaftlichen Problemen. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, die Unzufriedenheit der überwiegend jungen Bevölkerung mit der Regierung steigt.