Türkei lehnt ab
Zypern will Nato-Mitgliedschaft beantragen

Das EU-Mitglied Zypern will Präsident Nikos Christodoulidis zufolge Mitglied der Nato werden. Es ist das erste Mal, dass Zypern dies so offen ankündigte.
Publiziert: 28.11.2024 um 15:17 Uhr
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Aktualisiert: 29.11.2024 um 18:39 Uhr
Zyperns Militärhubschrauber nehmen an einer Militärparade anlässlich des 64. Jahrestages der Unabhängigkeit Zyperns von der britischen Kolonialherrschaft in Nikosia, Zypern, teil.
Foto: dpa
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Der Präsident fügte im zyprischen Rundfunk hinzu, ihm sei bewusst, dass das Nato-Mitglied Türkei sich dagegen sperre, Nikosia werde aber trotzdem im richtigen Moment den Antrag für eine Aufnahme in das westliche Verteidigungsbündnis stellen.

Ankara lehnt eine Mitgliedschaft Zyperns ab, solange die Insel geteilt bleibt und die türkischen Zyprer nicht mitentscheiden können.

Ein möglicher Nato-Beitritt sei auch der Grund dafür, dass Zypern trotz türkischer Kritik seine Militärkooperation mit den USA ausbaue, sagte Christodoulidis. So werde die Inselrepublik den USA einen Luftwaffenstützpunkt zur Verfügung stellen. Hintergrund ist nicht zuletzt die geografische Nähe Zyperns zum Nahen Osten. Vom Süden Zyperns sind es Luftlinie zum Beispiel nur knapp 250 Kilometer übers Mittelmeer bis zur libanesischen Hauptstadt Beirut.

Die Insel Zypern ist seit 1974 de facto geteilt. Im von türkischen Truppen besetzten Norden gibt es die weltweit nur von der Türkei anerkannte Türkische Republik Nordzypern. Ankara erkennt die Republik Zypern nicht an, die seit 2004 EU-Mitglied ist. Das EU-Recht und Regelwerk gilt deswegen nur im Südteil.

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