Häuser wankten, Mauern stürzten ein, Menschen rannten panisch auf die Strassen. Ein schweres Erdbeben hat Chile erschüttert. Das Pazifik-Zentrum für Tsunamiwarnungen gab die Stärke mit 8,3 an.
Das Beben ereignete sich um 19.54 Uhr Ortszeit rund 55 Kilometer vor der Küste in Höhe der Stadt Illapel, die knapp 280 Kilometer nördlich der Hauptstadt Santiago liegt. «Wir haben sehr grosse Angst. Unsere Stadt ist in Panik», sagte Denis Cortes, Bürgermeister von Illapel, gegenüber der Zeitung «La Tercera».
Erdbeben fordert bisher acht Todesopfer
Wegen Tsunami-Gefahr wurden rund eine Million Menschen vorsorglich evakuiert. Die Bevölkerung an der Küstenlinie wurde aufgefordert, die Sicherheitszonen aufzusuchen, teilte der chilenische Katastrophenschutz mit. Viele verbrachten die Nacht vorsorglich im Freien. Mehrere Gebäude stürzten infolge des Bebens komplett ein.
Die chilenischen Behörden berichten von rund zwei Dutzend Verletzten. Acht Menschen kamen bei der Katastrophe ums Leben.
Warnung vor Flutwellen bis nach Neuseeland
Mittlerweile wurde die Tsunami-Warnung in Chile eingestellt. An den Küsten von Chile und Peru kam wurden bis zu viereinhalb Meter hohe Flutwellen registriert. Fotos aus einem Einkaufszentrum im Norden von Coquimbo zeigen ein Bild der Zerstörung.
Auch in Buenos Aires und mehreren argentinischen Provinzen war das Hauptbeben zu spüren. Für Hawaii gab das Warnzentrum eine Tsunami-Warnung einer niedrigeren Stufe heraus. Und selbst das 9000 Kilometer entfernte Neuseeland ist wegen der Gefahr durch Flutwellen alarmiert.
Laut chilenischem Innenministerium handelte es sich um das sechstschwerste Erdbeben in der Geschichte des Andenlandes. Chile liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring. An dem hufeisenförmigen Vulkangürtel, der den Pazifischen Ozean umgibt, stossen gleich mehrere Kontinentalplatten und ozeanische Platten aneinander.
(mad/cat/SDA)