Trumps Ex-Pressesprecher Anthony Scaramucci warnt die USA
«Wir befinden uns in der frühen Phase von Tschernobyl»

Werden die Republikaner eine Alternative zu US-Präsident Donald Trump (73) suchen? Sein ehemaliger Pressesprecher, Anthony Scaramucci (55), spielt öffentlich mit diesem Gedanken.
Publiziert: 13.08.2019 um 08:24 Uhr
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Aktualisiert: 13.08.2019 um 16:25 Uhr
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Anthony Scaramucci (55) war im Juni 2017 für elf Tage Pressesprecher des Weissen Hauses.
Foto: AP
Nicola Imfeld aus San Diego (USA)

Anthony Scaramucci erlangte im Früjahr 2017 weltweite Berühmtheit, als er nach nur gerade mal elf Tagen im Weissen Haus gefeuert wurde. Der mittlerweile 55-Jährige amtete in den knapp zwei Wochen als Pressesprecher des US-Präsidenten, erhielt so exklusive Einblicke in die Regierung von Donald Trump (73). 

Seit seiner Entlassung tritt Scaramucci regelmässig im US-Fernsehen auf. Obwohl er den Präsidenten auch schon kritisiert hatte, stellte er sich in den grossen Fragen stets hinter Trump. Bis jetzt. 

In einem viel beachteten Interview mit «Axios» holte Scaramucci am Sonntagnachmittag zum Rundumschlag gegen den Präsidenten aus: «Wir befinden uns jetzt in einer frühen Phase von Tschernobyl, wo der Reaktor schmilzt und die Apparatschiks versuchen herauszufinden, ob sie es vertuschen oder mit der Räumung beginnen sollen.» 

Will Scaramucci einen anderen Kandidaten für 2020 suchen?

Scaramucci kritisiert Trump für seine Attacken gegen Kongressabgeordnete mit Migrationshintergrund. Die Äusserungen würden das Land spalten, so der ehemalige Pressechef des Weissen Hauses. 

«Wenn er so weitermacht, wird es nicht mehr unmöglich sein, einen anderen republikanischen Kandidaten für 2020 finden», droht Scaramucci. Er sei sich sicher, dass auch andere Parteikollegen einen geeigneten Bewerber suchen würden, wenn sich der Präsident nicht bessere. «Wir können uns keine vollständige nukleare Kontamination nach 2020 leisten», sagt er mit Blick auf seinen Tschernobyl-Vergleich. 

Donald Trump reagierte auf die Aussagen seines ehemaligen Kommunikationschef auf Twitter: «Scaramucci, der wie so viele andere nichts mit meinem Wahlsieg zu tun hatte, ist nur verärgert, dass ich ihn nicht wieder in der Regierung haben wollte (wo er unbedingt sein wollte). Ausserdem hatte ich selten Zeit, seine vielen Anrufe an mich zu beantworten. Er wollte nur im Fernsehen kommen!»

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