Russischer Ex-Präsident Medwedew fordert Proteste für Trump
«Holt Euch das Land zurück, Amerikaner! In den Kampf!»

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump rechnet damit, am Dienstag in Manhattan verhaftet zu werden – und fordert seine Anhänger auf, gegen eine drohende Anklage zu protestieren.
Publiziert: 18.03.2023 um 13:52 Uhr
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Aktualisiert: 18.03.2023 um 20:04 Uhr
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Will nochmals US-Präsident werden: Donald Trump.
Foto: keystone-sda.ch

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump geht davon aus, am kommenden Dienstag verhaftet zu werden. «Der mit Abstand führende republikanische Kandidat und ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wird am Dienstag nächster Woche verhaftet werden», schreibt der 76-Jährige auf seiner Plattform Truth Social in Grossbuchstaben.

Trump fordert seine Anhänger zu Protesten auf. Er betont zudem, dass er keine Straftat begangen habe. Hintergrund ist eine Affäre um eine angebliche Zahlung von Schweigegeld an Pornostar Stormy Daniels (44). Diese behauptet, 2016 eine Affäre mit Trump gehabt zu haben und von dem Milliardär 130'000 Dollar Schweigegeld erhalten zu haben, damit sie während seiner Präsidentschaftskampagne 2016 nicht darüber auspacken würde.

Staatsanwaltschaft ermittelt

Der Anwalt von Daniels sagte am Mittwoch, seine Mandantin habe sich mit Staatsanwälten in Manhattan getroffen und sei bereit, in einem eventuellen Prozess als Zeugin auszusagen. Die Staatsanwaltschaft New York ermittelt in zwei Fällen. In einem geht es um Daniels, im andern um Model Karen McDougal (51).

«Auf Ersuchen des Büros der Staatsanwaltschaft von Manhattan haben Stormy Daniels und ich uns heute mit Staatsanwälten getroffen», twitterte Anwalt Clark Brewster. «Stormy hat auf Fragen geantwortet und sich bereit erklärt, sich als Zeugin oder bei Bedarf für weitere Untersuchungen zur Verfügung zu halten.» Daniels bedankte sich auf Twitter bei ihrem Anwalt für seine «Hilfe in unserem anhaltenden Kampf für Wahrheit und Gerechtigkeit».

Medwedew ruft Amerikaner zum Aufstand für Ex-Präsident Trump auf

Russlands früherer Präsident Dmitri Medwedew (57) hat die Amerikaner wegen der angeblich bevorstehenden Festnahme von Ex-US-Präsident Donald Trump zum Aufstand aufgerufen. «Holt Euch das Land zurück, Amerikaner! In den Kampf!», schrieb Medwedew am Samstag in seinem Telegram-Kanal. Wie ernst der 57-Jährige seine Forderungen meinte, blieb dabei aber etwas unklar. Er schloss seinen Kommentar mit der wohl ironischen Bemerkung, er habe dies auf Bitten des Präsidentschaftskandidaten «Oberst Daniil Fjodorowitsch Trump» geschrieben. Damit spielte er wohl auf Spekulationen um die Beziehungen zwischen dem früheren US-Präsidenten und dem Kreml an.

Geschworenengremium entscheidet

Ein Geschworenengremium entscheidet in den USA nach Vorlage von Beweismitteln durch die Staatsanwaltschaft, ob in einem Fall Anklage erhoben werden soll. US-Medien gehen davon aus, dass dies bei Trump in den kommenden Tagen passiert. Er wäre der erste ehemalige US-Präsident, der wegen eines mutmasslichen Verbrechens angeklagt wird.

Michael Cohen, Trumps ehemaliger Anwalt, bekannte sich 2018 schuldig, im Zusammenhang mit der Schweigegeldzahlung gegen Bundesgesetze zur Wahlkampffinanzierung verstossen zu haben. Er wurde zu drei Jahren Haft verurteilt.

Gegen Trump laufen auch in einigen weiteren Fällen Ermittlungen. So untersucht ein vom Justizministerium eingesetzter Sonderermittler Trumps Rolle beim Sturm auf das US-Kapitol sowie die Mitnahme von geheimen Regierungsdokumenten aus dessen Amtszeit. Im Bundesstaat Georgia ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Trump wegen möglicher Wahlmanipulation. In einem Fall wurde Trump auch schon belangt - zumindest indirekt. Sein Immobilienkonzern wurde in New York unter anderem wegen Steuerbetrugs zu einer Geldstrafe verurteilt. Der Ex-Präsident war dabei nicht persönlich angeklagt gewesen. (noo/SDA)

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