Trump-Regierung fordert «besseres» Essen an Schulen
Wenn schon Gemüse, dann lieber frittiert

Ex-First-Lady Michelle Obama versuchte es mit gesünderen Produkten und der Einführung von Höchstmengen an Salz und gezuckerter Milch an Schulen: Das sollte Kinder in den USA zu besserer Gesundheit verhelfen. Jetzt dreht die US-Regierung diese Reform zurück.
Publiziert: 18.01.2020 um 06:42 Uhr
|
Aktualisiert: 18.01.2020 um 07:07 Uhr
1/2
Künftig sollen Schulen wieder freier sein in der Auswahl der Menüs. Ernährungsexperten kritisierten den Vorstoss als kontraproduktiv für die Gesundheit vieler Kinder und Jugendlicher.
Foto: Mike Gibbons/Spindrift

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump will die Reform des Schulkantinen-Essens von Ex-First-Lady Michelle Obama aufweichen. Landwirtschaftsminister Sonny Perdue präsentierte am Freitag in Washington Vorschläge für neue Speisepläne an US-Schulen und forderte, das Angebot für die Kinder und Jugendlichen «appetitlich» und «nahrhaft» zu gestalten.

Perdue begründete seinen Vorstoss mit der anhaltenden Verschwendung von Lebensmitteln in den Bildungseinrichtungen. Um dies zu verhindern, seien «mehr Flexibilität und gesunder Menschenverstand» nötig. Die neue Regeln bieten den Schulen mehr Flexibilität, um Mahlzeiten zu servieren, die den Vorlieben der Schüler entsprechen.

Perdue schlug etwa vor, Gemüse künftig frittiert auf die Teller zu bringen. Zudem solle eine grössere Auswahl an Gemüse für 100'000 Schulen und 30 Millionen Schüler zur Verfügung stehen. Auch sollten Schüler künftig aus Speisekarten wählen können.

Ernährungsexperten kritisierten den Vorstoss als kontraproduktiv für die Gesundheit vieler Kinder und Jugendlicher. Die frühere First Lady Michelle Obama hatte die Reform des Schulkantinen-Essens im Jahr 2012 angestrengt. Sie verschärfte etwa die Regeln für die Höchstmenge an Salz und für gezuckerte Milch. Zudem erhöhte sie die Menge an Vollkorn im Speiseangebot. (sda)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?