Trump in Nahost
Trump sieht «rare Gelegenheit» zur Beilegung des Nahost-Konflikts

Tel Aviv – US-Präsident Donald Trump sieht für den Nahen Osten eine «seltene Chance», Frieden und Stabilität in der ganzen Region zu erreichen. Nach seiner Ankunft in Israel sagte Trump am Montag: «Wir können das nur gemeinsam schaffen. Es gibt keinen anderen Weg.»
Publiziert: 22.05.2017 um 14:24 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 15:35 Uhr
US-Präsident Donald Trump und seine Frau Melania bei der Ankunft in Tel Aviv: Israel ist die zweite Station von Trumps mehrtägiger Reise in den Nahen Osten und Europa.
Foto: Keystone/AP/Evan Vucci

Seine Reise gebe ihm Anlass zur Hoffnung, sagte Trump. Auch US-Aussenminister Rex Tillerson bezeichnete die Nahost-Reise Trumps als Chance. Sie sei eine «Gelegenheit, in den Diskussionen über Frieden zwischen den Israelis und den Palästinensern voranzukommen», sagte er an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One.

Gute Beziehungen zwischen den USA und Israel

Israels Präsident Rivlin, der Trump am Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv zusammen mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und den Botschaftern beider Länder empfing, beschwor die Hoffnung auf Frieden zwischen den drei grossen, monotheistischen Weltreligionen. «Wir haben unterschiedliche Überzeugungen - aber wir beten alle den gleichen Gott an», sagte Rivlin.

«Es ist wunderbar, hier zu sein», sagte Trump. Es ist das erste Mal, dass ein US-Präsident Israel auf seiner ersten Auslandsreise besucht. «Wir lieben Israel und wir respektieren Israel. Ich überbringe Ihnen die wärmsten und herzlichsten Grüsse», sagte Trump.

Trump betonte das «unzerstörbare Band» zwischen Israel und den USA. Israel habe eine der grossen Zivilisationen der Welt aufgebaut. «Wir werden niemals erlauben, dass sich die Grausamkeiten des 20. Jahrhunderts wiederholen», sagte Trump unter Anspielung auf die millionenfache Vernichtung der Juden, ohne das Wort Holocaust zu benutzen.

Kurz vor der Ankunft des US-Präsidenten lockerte die israelische Regierung mehrere Einschränkungen für Palästinenser. Unter anderem sollen die Öffnungszeiten an mehreren Grenzübergängen im von Israel besetzten Westjordanland weniger streng gehandhabt werden. Aus israelischen Regierungskreisen hiess es, Trump habe vor seinen Gesprächen mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas um «vertrauensbildende Massnahmen» seitens Israel gebeten.

Trumps Programm

Im Laufe des Tages will Trump als erster amtierender US-Präsident die für Juden heilige Klagemauer in der Jerusalemer Altstadt besuchen. Am Nachmittag sind Gespräche mit Netanjahu geplant.

Am Dienstag will Trump nach Bethlehem im Westjordanland weiterreisen und dort Gespräche mit Abbas führen. Zudem sind ein Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem und eine Rede Trumps im Israel-Museum vorgesehen.

Der US-Präsident kam aus Saudi-Arabien, wo er am Samstag seine Reise begonnen hatte. Sie führt ihn bis zum Wochenende auch nach Europa. Dort trifft Trump den Papst und nimmt an Gipfeln der NATO und der G7-Gruppe teil.

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