Donald Trump ist sauer auf das FBI. Weil der inzwischen ehemalige Sicherheitsberater des US-Präsidenten, Michael Flynn, während des Wahlkampfs im letzten Jahr ein Telefongespräch mit dem russischen Botschafter Sergey Kislyak geführt hatte, musste er vergangene Woche zurücktreten.
Die Zeitung «New York Times» hatte über den Kontakt berichtet. Thema des Gesprächs seien die Sanktionen gegen Russland gewesen. Ein Transkript zeige das.
Das Abhören von Telefongesprächen mit russischen Diplomaten durch US-Dienste ist Routine, wie es weiter hiess. Die Zeitung berief sich auf eine nicht namentlich genannte Quelle. Trump ist sicher: Sie ist im FBI zu finden; dort gibt es Leute, die Geheimnisse an die Medien verraten, um ihm zu schaden.
Heute greift Trump in die Twitter-Tasten und äussert sich zum Thema. Das FBI sei «komplett unfähig», giftelt er. «Die können ja nicht einmal die Geheimnisverräter innerhalb des FBI finden.»
Trump wies bereits letzte Woche das dem FBI übergeordnete Justizministerium an, die Weitergabe von brisanten Informationen zu untersuchen.
Reince Priebus, Stabschef des Weissen Hauses, verlangte von FBI-Mitarbeitern, die Medienberichte über Russland-Kontakte von Trumps Wahlkampfteam zu dementieren. Das sorgte für grosses Aufsehen. Trump-Sprecher Sean Spicer bestätigt den Vorgang. Doch man habe «nicht versucht, die Geschichte zu unterdrücken». (noo)