Als Donald Trump diesen April Rudolph Giuliani in sein Team holte, galt das über die Parteigrenzen hinweg als geschickter Schachzug. Denn Giuliani hatte sich als Bürgermeister von New York (1994-2001) einen Namen als fähiger Politiker gemacht, seine Geschicke als Jurist musste der ehemalige Bundesstaatsanwalt ohnehin vor niemandem rechtfertigen.
Doch spätestens am Sonntag-Abend hat Giulianis Leumund massiven Schaden genommen und es ist fraglich, wie er sich da herauswinden will. Im Gespräch mit NBC-Moderator Chuck Todd wurde Giuliani befragt, ob er dem US-Präsidenten dazu rate, vor dem Sonderermittler Robert Mueller auszusagen, der eine Verstrickung von Trumps Wahlkampflager in die mutmassliche russische Einflussnahme auf die Präsidentschaftswahl 2016 prüft.
Dabei liess sich Giuliani zur Aussage hinreissen, er werde sich nicht drängen lassen, den Präsidenten aussagen zu lassen, bloss damit er (Trump) in eine Meineid-Falle gelockt werde. Und um Nachfragen zuvorzukommen fügte Giuliani an: «Und wenn Sie mir sagen, er solle doch aussagen, weil er die Wahrheit sagen wird und sich deswegen keine Sorgen machen solle: Nun, das ist sehr dumm, denn es ist eine Version der Wahrheit, von einer Person. Nicht die Wahrheit.»
Das nahm der Moderator natürlich gleich auf und wollte Giuliani darauf hinweisen, dass Wahrheit nunmal immer die Wahrheit sei. Giuliani aber liess sich nicht beirren und blieb bei seiner Aussage, woraufhin Todd nur noch die Aussage blieb: «Das wird ein übles Meme werden.»
Der Original-Wortlaut:
Daraufhin rechtfertigte sich Giuliani dann doch, sagte, dass er darauf anspiele, dass bei solchen Verfahren oft Aussage gegen Aussage stehe: «Donald Trump sagt, ich habe nicht über (ex-Sicherheitsberater Michael) Flynn mit (ex-FBI-Chef James) Comey gesprochen. Und Comey sagt: Das haben Sie». Da Mueller ein enger Freund von Comey sei, werde er natürlich Comey glauben, spekulierte Giuliani weiter.
In diesem Zusammenhang machte seine Aussage tatsächlich mehr Sinn. Doch der Schaden war angerichtet, wie ein Blick in die sozialen Netzwerke beweis. Todd hatte recht behalten.
Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.
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