Trotz Türkei-Blockade
Finnland und Schweden wollen Weg in die Nato gemeinsam gehen

Trotz der anhaltenden Blockade durch die Türkei wollen Finnland und Schweden weiterhin gemeinsam Mitglieder der Nato werden.
Publiziert: 02.02.2023 um 17:06 Uhr
Finnlands Ministerpräsidentin Sanna Marin spricht bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem schwedischen Ministerpräsident Ulf Kristersson in Stockholm. Foto: Jonas Ekstromer/TT News Agency/AP/dpa
Foto: Jonas Ekstromer

Die begonnene Reise müsse «Hand in Hand» weitergehen, sagte die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin am Donnerstag während eines Besuchs beim schwedischen Regierungschef Ulf Kristersson in Stockholm. «Finnland und Schweden haben sich gemeinsam beworben und es ist im Interesse aller, dass wir der Nato gemeinsam beitreten», sagte sie. Auch Kristersson betonte: «Wir haben uns gemeinsam auf diese Reise begeben. Und wir absolvieren auch die Reise zur Mitgliedschaft gemeinsam.»

Die beiden nordischen EU-Länder haben im Mai 2022 angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine beantragt, Mitglied in der Nato zu werden. Die Türkei blockiert dies jedoch seit langem und begründet diese Haltung unter anderem damit, dass Schweden sich nicht ausreichend gegen «Terroristen» einsetze.

Nach islamfeindlichen Aktionen in Stockholm hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan jüngst gesagt, Schweden könne auf dem Weg in die Nato nicht mit der Unterstützung der Türkei rechnen. Jedoch müssen alle 30 Nato-Mitglieder die Anträge ratifizieren. 28 haben das bereits getan, nur die Türkei und Ungarn fehlen noch.

Erdogan hatte auch mehrmals angedeutet, Finnland in die Nato lassen zu wollen - ohne Schweden. Finnische und schwedische Politiker hatten sich seitdem bemüht, Geschlossenheit zwischen ihren eng miteinander verbundenen Ländern zu signalisieren. In einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage der finnischen Zeitung «Ilta-Sanomat» sprach sich allerdings eine Mehrheit der Befragten dafür aus, dass Finnland nicht warten sollte, sollte sich die Ratifizierung des schwedischen Antrags länger hinziehen.

Sie möge es nicht, dass Schweden als «eine Art Problemkind im Klassenzimmer» dargestellt werde, sagte Marin an Kristerssons Seite. Wie Finnland erfülle auch Schweden alles, was nötig sei, um Mitglied des Bündnisses zu werden. Man vertraue darauf, dass alle Nato-Mitglieder in der Lage seien, die Anträge «bald» zu ratifizieren, und dass Finnland und Schweden bis zum Nato-Gipfel im Juli in Vilnius Bündnismitglieder seien.

(SDA)

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