Heute soll «The Interview» in etwa 200 unabhängigen US-Kinos anlaufen. US-Präsident Barack Obama begrüsste die Veröffentlichung des Nordkorea-Satire-Films. Zunächst hatte Sony den Film nach nordkoreanischen Hacker-Angriffen und Terrordrohungen zurückgezogen.
Der 152-Minuten-Streifen ist eine Hollywood-Klamotte voller Ironie und Witz über zwei politisch unbedarfte TV-Journalisten (Seth Rogen, James Franco), die ein Interview mit Kim Jong Un führen wollen. Der Geheimdienst CIA schaltet sich ein, damit die beiden den Diktator ermorden. Doch dieser gibt sich zunächst derart handzahm, dass einer der Journalisten den Mordkomplott torpedieren will. Am Ende entlarvt sich der Herrscher selbst - und geht in einem feurigen Finale unter.
Der Film hat eindeutig fiktiven und ironischen Charakter, der nur am Rande Ernst beansprucht. Dennoch meinte die «Washington Post» in ihrer Überschrift: Der Film «untergräbt wirklich Nordkorea». Die Ermordung eines in der Wirklichkeit lebenden Staatspräsidenten sei ein fragwürdiges Unterfangen. «Eine der letzten politischen und sozialen Grenzen, die Hollywood hinausgeschoben hat».
Mindestens 200 unabhängige Kinos bestätigten laut CNN, die Komödie über einen fiktiven Attentatsversuch zeigen zu wollen. Die Entscheidung sei auch mit der Bundespolizei FBI abgesprochen worden.
Nordkorea kämpfte auch am Mittwoch mit erheblichen Internetstörungen. Die US-Regierung wollte keine Stellung nehmen, ob sie hinter den Störungen steckt oder nicht. (eg/SDA)