Trotz kindischen Angriffen und Penis-Vergleich
Cruz und Rubio würden Trump unterstützen

Im neusten Duell der republikanischen Kandidaten ging es unter die Gürtellinie – doch danach stellte sich die Konkurrenz überraschend hinter Donald Trump.
Publiziert: 04.03.2016 um 07:16 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 15:21 Uhr
Trump verteidigt Grösse seines Penis
0:56
TV-Debatte der Republikaner:Trump verteidigt Grösse seines Penis

Bei der jüngsten TV-Debatte der republikanischen Präsidentschaftsbewerber ist es am Donnerstagabend in den USA erneut hoch hergegangen: Milliardär Donald Trump wurde von seinen Rivalen in der Runde des Senders Fox News in Detroit hart attackiert – und die Diskussion erinnerte teilweise an einen Kindergarten.

Besonders zu Reden gab einmal mehr Donald Trump, und wie er es immer wieder schafft, sein eigenes Niveau zu unterbieten. Diesmal tat er das mit einer obszönen Anspielung auf seine Genitalien. 

Trump bezog sich auf einen Vorwurf seines Konkurrenten Marco Rubio, wonach er «kleine Hände» habe. Dazu sagte er: «Wenn sie klein sind, dann muss auch etwas anderes klein sein. Ich garantiere Ihnen, da gibt es bei mir kein Problem.»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Doch die Debatte der Republikaner endete in der mit einer Überraschung: Alle Bewerber im Rennen um das Weisse Haus versprachen, am Ende der Vorwahlen den offiziellen Kandidaten der Partei zu unterstützen - auch wenn dies Donald Trump sein sollte.

«Sie haben nie jemanden angestellt»

Ansonsten wurde Trump vor allem wegen seinen Geschäftsaktivitäten angegriffen. Senator Marco Rubio stürzte sich sofort auf den Werdegang von Trump als Geschäftsmann. Mit Verweis auf die Pleiten mancher seiner Casinos und fehlgeschlagene Unternehmungen des Trump-Imperiums versuchte Rubio, das Image von Trump als erfolgreicher Geschäftsmann kaputt zu machen. «Sie haben in ihrem Leben nie jemanden angestellt», antwortete Trump. «Ich habe Zehntausenden Menschen eine Stelle gegeben.»

«Dieser kleine Junge verbreitet ständig Lügen über mich», sagte Trump an die Adresse Marco Rubios und nannte ihn öfter «kleiner Marco». «Wir werden die Partei Lincolns und Reagans nicht an jemanden aushändigen, der keine konservativen Werte teilt», gab Rubio zurück. Er gilt als jener Bewerber, der am ehesten die Linie des Partei-Establishments vertritt.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Der erzkonservative Senator Ted Cruz erinnerte daran, dass Trump zehn Schecks für verschiedene Kampagnen der Demokratin Hillary Clinton in der Vergangenheit ausgestellt habe. «Das war wegen der Geschäfte», rechtfertigte sich Trump.

Schwierigkeiten bekam Trump auch bei seiner als besonders hart bekannten Haltung zur Einwanderung. Angeblich soll Trump der Zeitung «New York Times» im Hintergrundgespräch gesagt haben, dass er bei der Frage der illegalen Einwanderer flexibel wäre, obwohl er öffentlich verkündet hatte, sie ausweisen zu wollen.

Trotz Drucks von allen Seiten weigerte sich Trump mehrfach, der Zeitung zu erlauben, die Aufnahmen zu veröffentlichen. «Ich habe einen sehr soliden Kern», sagte Trump dazu. «Aber ich habe noch nie gesehen, dass jemand ohne eine gewisse Flexibilität erfolgreich ist.»

Die harten gegenseitigen Attacken und Angriffe der verblieben vier republikanischen Präsidentschaftsbewerber bei der TV-Debatte - neben Trump, Cruz und Rubio noch der Gouverneur John Kasich - erinnerten an den Schlagabtausch von Mitte Februar.

Romney warnt vor Trump

Die TV-Debatte war der Abschluss eines bewegten Tages für die Republikaner. Nachdem der von der Parteiführung lange nicht ernst genommene Milliardär nach Vorwahlen in 15 der 50 Bundesstaaten bei den Delegiertenstimmen für den Nominierungsparteitag klar vorne liegt, hatte der einflussreiche Republikaner Mitt Romney am Donnerstag eindringlich vor Trump gewarnt.

Der Milliardär habe «weder das Temperament noch das Urteilsvermögen» für das Präsidentenamt, sagte Romney. Er warf Trump auch charakterliche Schwächen vor und mokierte sich über gescheiterte unternehmerische Projekte des Geschäftsmanns: Trumps wirtschaftspolitische Ideen würden das Land in eine «lange Rezession» stürzen, warnte Romney. (rey/sda)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?