In der Schweiz sind Trump-Fans rar: Spätestens seit der US-Präsident den FBI-Direktor James Comey letzten Mittwoch entlassen hat, fragt man sich hierzulande, ob dies das Ende einer funktionierenden Demokratie bedeutet. Doch was sagen die, die ihn gewählt haben? BLICK hat mit schweiz-amerikanischen Doppelbürgern gesprochen, die vor rund 200 Tagen Trump wählten.
«Die linken Richter sind das Problem»
«Ich bin noch immer überzeugt von Trump», sagt Tony Luisoni (79), der seit 1964 in Kalifornien lebt. Während Bürger und US-Gerichte auf die Barrikaden gingen, als Trump die Einreisesperre für einige muslimische Länder einführte, bezeichnet der Hobbyschütze den Muslim-Bann als notwendig und glaubt an eine Durchsetzung des Dekrets. «Zwar wurde die Sperre auf Eis gelegt, aber ich bin überzeugt, dass er das noch durchbringt.» Das Problem seien die linken Richter, die alle von Obama gewählt worden seien.
Dass Trump fast täglich mit provokativen Tweets und skurrilen Meldungen für Aufruhr sorgt, irritiert Luisoni nicht. «Trump drückt sich manchmal etwas schnell und ungenau aus. Und das nutzen die Medien aus. Sie drehen ihm jedes Wort im Mund um», sagt der halbpensionierte Bauingenieur.
«Es ist furchtbar schwierig, herauszufinden, was stimmt und was nicht. Die gesamte amerikanische Presse arbeitet gegen Trump.» Deshalb seien auch fast alle Schweizer gegen den US-Präsidenten – schliesslich käme die Wahrheit so gar nicht bis in die Heimat.
«Ich mag die schnellen Entscheidungen»
Gegen die Anti-Trump-Stimmung in der Heimat stellt sich auch Chris Schallberger (54) aus Kalifornien. Ihr Vater wanderte 1951 in die USA aus, ihre Söhne schwingen regelmässig. «Ich bin nach wie vor zufrieden mit meiner Wahl», sagt die Geschäftsführerin. «Ich mag, dass er schnelle Entscheidungen trifft. Dass er in der Gesundheitspolitik und beim Bau der Mauer vorwärts macht, gefällt mir.»
Nicht alle Entscheidungen von Donald Trump könne sie ganz nachvollziehen – doch der Präsident habe schliesslich auch mehr Informationen zur Hand. Dies gelte auch für den Abgang Michael Flynns oder der Entlassung des FBI-Direktors James Comey diese Woche. «Trump wird seine Gründe haben», sagt Schallberger. Schlussendlich zählt für sie nur eines: «Ich vertraue Trump. Ich habe ihn gewählt, weil ich Veränderung wollte. Und diese Erwartung erfüllt er.» (kra)