Trotz Differenzen
Brasilianischer Präsident will Handelsabkommen mit EU noch dieses Jahr

Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva strebt trotz anhaltender Differenzen mit europäischen Staaten einen zügigen Abschluss eines Freihandelsabkommen zwischen der EU und der südamerikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Mercosur an.
Publiziert: 17.07.2023 um 15:38 Uhr
Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, und Luiz Inacio Lula da Silva, Präsident von Brasilien, begrüßen sich vor einem EU-Gipfel mit Staaten aus Karibik und Lateinamerika. Foto: Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa
Foto: Geert Vanden Wijngaert

Man wolle den Deal noch «in diesem Jahr abschliessen», sagte Lula am Montag in Brüssel vor einem Gipfeltreffen der EU mit lateinamerikanischen und karibischen Staaten. Ein «ausgewogenes Abkommen» werde «neue Horizonte» eröffnen.

Das geplante Abkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay liegt seit dem Abschluss von Verhandlungen im Jahr 2019 auf Eis, weil einigen EU-Staaten nicht stark genug auf Themen wie Klima, Umwelt und Menschenrechte eingegangen wird. Vorschläge für eine Zusatzerklärung wollten die Südamerikaner bislang allerdings nicht akzeptieren. Das Freihandelsabkommen könnte eine der grössten Freihandelszonen der Welt mit mehr als 700 Millionen Menschen schaffen. Es soll Zölle abbauen und damit den Handel ankurbeln.

Lula betonte in seiner Rede zum Auftakt des Gipfels in Brüssel die Bedeutung des öffentlichen Auftragswesens für die Handelsbeziehungen. Diese seien ein wichtiges Instrument zur Vernetzung von Investitionen in die Infrastruktur und zur Unterstützung der Industriepolitik, sagte er. Zu öffentlichem Auftragswesen gehören beispielsweise Ausschreibungen für den Neubau öffentlicher Gebäude oder Strassen.

(SDA)

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