Trickst Tsipras schon wieder?
«Griechische Seite spielt Spielchen»

Kurz vor dem Start der Detailverhandlungen über neue Hilfs-Milliarden für Griechenland macht Regierungschef Alexis Tsipras schon wieder Probleme.
Publiziert: 30.07.2015 um 10:38 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:06 Uhr
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Lässt 1000 Beamte zu Steuerkontrolleuren umschulen: Der neue Vize-Finanzminister Tryfon Alexiadis.
Foto: Keystone

Die Regierung in Athen halte wichtige Papiere zurück, sodass die Gespräche mit EU, EZB und IWF («Troika») nicht vorankommen. Das schreibt die «Bild-Zeitung». «Es fängt genau so an, wie es mit der Troika aufgehört hat: Die griechische Seite spielt Spielchen», zitiert das Blatt einen Mitarbeiter des Europäischen Rettungsfonds ESM.

Konkrete Zahlen zu Staatseinnahmen und -ausgaben sowie offene Rechnungen seien den Prüfern nicht mitgeteilt worden. Die griechische Regierung sei der Auffassung, dass die Troika-Mitarbeiter nicht berechtigt seien, die Zahlen einzusehen.

Gestern tönte es noch ganz anders: «Wir sind mit der reibungslosen und konstruktiven Zusammenarbeit mit der griechischen Regierung zufrieden», sagte eine Sprecherin der EU-Kommission in Brüssel. «Dies sollte es uns erlauben, so rasch wie möglich voranzukommen.»

EU mit Start zufrieden

Ein EU-Vertreter sagte, Ziel sei es, die Verhandlungen mit den Gläubiger-Institutionen über die Bedingungen für weitere Hilfe möglichst bis zum 10. oder 11. August abzuschliessen.

Die griechische Regierung muss mit der EZB, der EU, dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und dem Euro-Rettungsschirm ESM die Bedingungen für ein neues Hilfspaket festschreiben. Die Finanzhilfen sollen bis zu 86 Milliarden Euro umfassen und sich über eine Laufzeit von drei Jahren erstrecken.

Finanzkontrolleure losgeschickt

Immerhin nehmen es die Griechen inzwischen ernster beim Kampf gegen Steuerhinterziehung. Der neue Vize-Finanzminister Tryfon Alexiadis will 1000 neue Steuerkontrolleure einstellen. Und so der offenen 37'500 Verfahren Herr werden.

Am Wochenende schickte er schon mal 600 Steuerfahnder los. Sie gingen auf die Ferien-Inseln, um die Mehrwertsteuer-Abrechnungen zu überprüfen. Das Ergebnis laut «Bild-Zeitung»: von 1600 Betrieben wurden 372 (23 Prozent) bei massivem Betrügereien erwischt.

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