Trent Gates (23) fühlt sich jetzt glücklicher
Ami schneidet sich Penis und Hoden ab – um ein «Nullo» zu werden

Es war der grosse Wunsch von Trent Gates (23): kein Penis, keine Hoden. Um sich seinen Traum zu erfüllen, ging der 23-Jährige aber nicht zum Arzt, sondern griff selber zu Messer.
Publiziert: 08.05.2019 um 17:31 Uhr
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Aktualisiert: 08.05.2019 um 17:33 Uhr
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Trent Gates (23) schnitt sich Hoden und Penis mit einem Keramikmesser ab, um ein Nullo zu werden.
Foto: Facebook

Bereits mit 15 Jahren wusste Trent Gates aus Washington, D.C., dass er ein «Nullo» sein möchte. Damals sah er in der Highschool zum ersten Mal Bilder von Menschen, die sich ihre Geschlechtsteile komplett entfernt hatten. So wollte er eines Tages auch sein – ein Nullo. Der Begriff ist eine Abkürzung für «Genital Nullification» und beschreibt Menschen, die das Bedürfnis haben, ohne Geschlechtsteile zu leben.

«Sie fühlten sich wirklich nicht wie ein Teil von mir an», sagt der heute 23-Jährige zur Zeitung «Metro US». Im Jahr 2016 entschied er sich für den drastischen Eingriff – und brachte sich damit in Lebensgefahr. Kein Arzt hätten diesen Eingriff durchgeführt – deswegen legte er selber Hand an! In seiner Wohnung nahm er ein scharfes Keramikmesser, desinfizierte es mit Alkohol, betäubte seine Hoden mit Eiswasser und setzte die Klinge an.

Gegen die Schmerzen nahm er die Opiate Oxycodon und Lidocain. «Es war wirklich nicht so schmerzhaft. Es war eher in der Art ‹Oh, jetzt ist es tatsächlich passiert›», erinnert sich Trent.

Im Spital kannte man Trent schon

Auch wenn alles gut ging: Als er sich den Penis wenige Monate später mit demselben Keramikmesser abschnitt, war ein Aufpasser dabei. Falls es zu Komplikationen gekommen wäre. Doch auch dieser Eingriff glückte. Zur Sicherheit ging Trent aber sofort danach ins Spital. Um die Wunde zu nähen. Dort kannte man ihn schon. Bereits bei seiner Hoden-Entfernung liess er sich dort behandeln. Beide Mal sogar vom selben Chirurgen.

Im Spital wurden nicht nur die Wunden von Trent versorgt, sondern der junge Mann auch psychiatrisch betreut. Es musste sichergestellt werden, dass er nicht an einer geistigen Störung leidet, und sich nicht erneut etwas antut. Doch die Mediziner erklärten ihn für gesund.

Jetzt musste der heutige Nullo nur noch auf eines achten. Um nach der Penis-Entfernung ohne Probleme pinkeln zu können, musste er sicherstellen, dass bei der Wundheilung ein kleines Loch übrigblieb. Hierfür legte er sich selbst über mehrere Wochen einen Katheter. 

Beim ersten Orgasmus wurde er ohnmächtig

Für ihn hat sich die Hoden- und Penis-Entfernung gelohnt. «Ich fühle mich glücklicher, bin mehr ich selbst. Es ist irgendwie schwer zu beschreiben. Aber ich fühle mich in gewisser Weise freier.»

Und nicht nur das: Sogar der Sex sei jetzt schöner. «Ich habe tatsächlich festgestellt, dass meine Orgasmen viel intensiver geworden sind. Das erste Mal, als ich danach Sex hatte, bin ich fast ohnmächtig geworden und habe danach stundenlang gezittert», so Trent.

Sein Umfeld akzeptiert den Nullo-Trent. Allen voran sein Freund. Nur seine Eltern und Grosseltern hatten etwas Mühe. Vielleicht auch, weil der 23-Jährige, als er noch zu Hause lebte, seinen abgeschnittenen Penis im Gefrierschrank aufbewahrte. «Sie waren am Anfang schockiert, aber jetzt akzeptieren sich mich und meine Entscheidung, erklärt der 23-Jährige.

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