Treffen an Berliner Gedächtniskirche
Muslime protestieren gegen Terrorismus

Am Sonntag haben sich 30 Imame aus mehreren Ländern in Berlin versammelt, um gegen religiös motivierten Terrorismus zu protestieren. Die Versammlung ist Teil eines «Marsches der Muslime gegen den Terrorismus».
Publiziert: 09.07.2017 um 20:25 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:30 Uhr
Dem Protest schlossen sich unzählige Muslime an.
Foto: Thomas Lebie

Als Zeichen gegen religiös begründeten Terror haben sich am Sonntag rund 30 Imame aus mehreren europäischen Ländern an der Berliner Gedächtniskirche versammelt. Es waren unter anderem Teilnehmer aus Frankreich, Spanien und Portugal dabei.

Das bestätigte Gedächtniskirchen-Pfarrer Martin Germer. Die Imame touren derzeit mit dem Bus durch Europa. Ihr «Marsch der Muslime gegen den Terrorismus» wurde in Berlin mit einem grossen Polizeiaufgebot begleitet.

Unter den Zuschauern am Breitscheidplatz waren hauptsächlich Touristen. Der Imam Houcine Drouiche aus Nîmes sagte, es gehe um eine «Botschaft der menschlichen Brüderlichkeit gegen den Terrorismus«. Die Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirchengemeinde verstehe sich «als besonderen Ort des Friedens und der Versöhnung», betonte Pfarrer Germer.

Der abgelehnte tunesische Asylbewerber Anis Amri hatte am 19. Dezember vergangenen Jahres einen Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz gesteuert und zwölf Menschen getötet.

«Gott ist ein Gott des Friedens!»

«Wenn unsere Religion vom IS als Geisel genommen wird, müssen wir reagieren», sagte der Pariser Imam Hassen Chalghoumi über die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Er engagiert sich seit Jahren für ein friedliches Miteinander der Religionen, insbesondere im Verhältnis zum Judentum.

Der Berliner evangelische Bischof Markus Dröge nannte die Aktion ein «Zeichen des Friedens» und eine Botschaft, dass der Weg der Religion friedlich und segensreich sei. «Gewalt, Hass und Terror dagegen sind Verrat am Glauben und Verrat an Gott. Denn Gott ist ein Gott des Friedens!", sagte er.

Mit einem Bus wollen rund 60 Imame europäische Städte ansteuern, die in den vergangenen Jahren von Anschlägen betroffen waren. Start war am Samstag auf der Pariser Avenue des Champs-Élysées. Nächste Station nach Berlin ist Brüssel. Toulouse und Nizza sind weitere Etappen. Abgeschlossen wird die Tour am 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag, mit der Ankunft an der Friedensmauer auf dem «Champ de Mars» in Paris. (SDA)

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