Der Republikaner sprach vom «tödlichsten Fall von Migrantenschmuggel auf amerikanischem Boden». Abbott machte den demokratischen Präsidenten Joe Biden (79) dafür verantwortlich. Biden müsse klarmachen, dass niemand illegal ins Land kommen könne, damit Migranten sich erst gar nicht auf den Weg machten. Ausserdem müsse die US-Grenzschutzbehörde vernünftig ausgestattet werden.
Nach Polizeiangaben hatte ein Arbeiter die Leichen in dem Lastwagen am Montagabend (Ortszeit) am Rande der texanischen Stadt San Antonio entdeckt, nachdem er einen Hilferuf aus dem Anhänger gehört hatte. Inzwischen ist die Zahl der Todesopfer auf 53 angestiegen, wie der Gouverneur des US-Bundesstaats, Greg Abbott, bekannt gab.
Lastwagen wurde nicht untersucht
Die US-Behörden haben mittlerweile ein Ermittlungsverfahren gegen vier Verdächtige eingeleitet. Die für den Westen von Texas zuständige Bundesstaatsanwaltschaft erklärte am Mittwoch, dass unter anderem der Fahrer des LKW festgenommen worden sei. Dem 46-jährigen Mann wird Menschenschmuggel mit Todesfolge zur Last gelegt. Bei einer Verurteilung droht ihm nach Angaben der Staatsanwaltschaft lebenslange Haft oder sogar die Todesstrafe.
Mindestens 16 Überlebende seien dehydriert und erschöpft wegen der Hitze in ein Spital gebracht worden. In dem Anhänger, der in glühender Hitze stand, gab es nach Angaben der Feuerwehr offenbar weder eine funktionierende Klimaanlage noch Wasser. Die Opfer wurden mutmasslich in die USA geschleust. San Antonio liegt nur 250 Kilometer von der mexikanischen Grenze entfernt.
Der Lastwagen hatte nach mexikanischen Behördenangaben am Montag zwei Kontrollpunkte der US-Grenzschutzbehörde CBP passiert. Abbott sagte, der LKW sei nicht untersucht worden, weil es nicht genug Ressourcen gebe, alle Laster zu prüfen. Biden müsse das ändern. (SDA/AFP/dzc)