Es ist ein besonders trauriges Beispiel für die Einsamkeit eines Rentners, die in Deutschland gerade für Schlagzeilen sorgt: In einer Wohnung im Städtchen Senden im Westen des Landes haben Feuerwehrleute die Leiche eines 59-jährigen Mannes gefunden. Es stellt sich heraus: Der leblose Körper lag seit acht Jahren in der Wohnung, ohne dass es jemand bemerkt hätte.
Wie «Bild» berichtet, machen die Einsatzkräfte den tragischen Fund im zweiten Stock des Wohnblocks nur durch Zufall. Nach einem Brand im Kellergeschoss müssen die Bewohner des Hauses in Sicherheit gebracht werden. Als bei der Eigentumswohnung niemand öffnet, treten die Feuerwehrleute die Tür ein. Es ist der Moment, in dem endlich jemand den Tod des Rentners bemerkt.
Auch der Hund lag tot in der Wohnung
Warum der Mann Ende 2011 verstorben war, wird noch immer abgeklärt. Neben der Leiche des Mannes finden die Einsatzkräfte auch einen Hundekadaver. Der Vierbeiner des Verstorbenen dürfte ebenfalls vor Jahren in der Wohnung verhungert sein.
Warnungen zum Zustand des Mannes hätte es offenbar durchaus gegeben. Eine Nachbarin sagt gegenüber «Bild», sie habe zwar mehrmals üblen Gestank im Treppenhaus wahrgenommen. Von den Behörden sei sie aber immer abgewimmelt worden. Sie habe gar versucht, den Sohn des Rentners ausfindig zu machen. «Alles war vergeblich», so die Nachbarin.
Keine Anzeichen für ein Gewaltdelikt
Angeblich hatte der Einsame schon Jahre vor seinem Tod und nach der Trennung von seiner früheren Partnerin mit seinem Umfeld gebrochen. Selbst zum Bruder soll es keinen Kontakt mehr gegeben haben.
Laut Polizei deutet bei der gefundenen Leiche nichts auf ein Gewaltverbrechen hin. Untersucht wird weiter, warum trotz der Hinweise nie intensiver versucht worden war, mit dem Rentner in Kontakt zu treten. (cat)