Tränen für den Sohn des Mafia-Paten

Publiziert: 21.09.2005 um 11:15 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2018 um 20:58 Uhr
NEW YORK – Die Geschworenen konnten sich nicht auf ein Urteil einigen. Darum kommt der Sohn eines früheren Mafia-Paten vermutlich frei. Das gab auch Freudentränen.

Drama in der US-amerikanischen Mafia-Szene: Gegen die Gangster formiert sich die Bürgerwehrtruppe «Guardian Angels» (»Schutzengel»). Gründer ist Curtis Sliwa. Sein Gegenspieler ist John Gotti, Sohn des Ex-Mafiabosses Gotti senior. Der 40-jährige Gotti soll versucht haben, Sliwa zu entführen und ihn 1992 auf der Strasse angeschossen zu haben, nachdem der in einem Interview Gotti senior kritisiert hatte.

Dieser Prozess ist jetzt geplatzt, sagte die Richterin in New York. Ein Datum für einen neuen Prozess wurde zunächst nicht festgesetzt. Ein schwer enttäuschter Sliwa: Er warte seit 13 Jahren auf eine Verurteilung Gottis. Aufgeben wolle er aber nicht: «Der Prozess geht in eine zweite Runde.»

Die Schwester des Angeklagten dagegen weinte dagegen vor Freude. Es bedeute den Männern in der Familie und ihren Söhnen viel, dass Gotti junior nach Hause zurückkomme, sagte Victoria Gotti. «Das heisst, dass man nicht jemanden nur wegen seines Nachnamens verfolgen darf.»

Victoria und John sind die Kinder von John Gotti Senior, dem früheren «Paten» des Gambino-Clans. Er starb im Jahr 2002 im Alter von 61 Jahren in einem Gefängniskrankenhaus im Bundesstaat Missouri an Krebs. Unter seiner Führung hatte der Clan in den 80er-Jahren den Höhepunkt seiner Macht erreicht. 1992 wurde er zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.

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