Seit einigen Jahren ist es Tradition, dass der US-Präsident vor dem Super Bowl dem Sender, der das Spiel in den USA überträgt, ein Interview gibt. Dieses Jahr kommen Football-Fans beim Sender Fox auf ihre Kosten, wo das Spiel zwischen den Philadelphia Eagles und den Kansas City Chiefs am kommenden Sonntagabend (Ortszeit) zu sehen sein wird.
Normalerweise hätte Präsident Biden (80) also Fox News, dem Nachrichtenkanal des Netzwerks, Rede und Antwort stehen sollen. Doch dazu kommt es nicht. Laut einem Bericht von «CNN» erteilte Biden dem Sender kürzlich eine Abfuhr.
Fox News soll sich wochenlang um Gespräch bemüht haben
Zunächst erklärte Bidens Pressesprecherin Karine Jean-Pierre (48) am Freitag über Twitter, das Weisse Haus sei «informiert worden, dass Fox Corp darum gebeten hat, das Interview abzusagen». Der Präsident bedauere dies, er habe sich auf das Gespräch gefreut, so Jean-Pierre.
Für gewöhnlich werden die Interviews am Freitag vor dem Super Bowl aufgezeichnet und dann vor dem NFL-Endspiel ausgestrahlt. Fox News soll sich wochenlang um ein Interview mit Biden bemüht haben, doch dieser habe sich nicht darauf einlassen wollen.
Stattdessen habe das Weisse Haus versucht, das Interview auf einem anderen Sender der Gruppe, nämlich Fox Soul, zu platzieren. Während seiner laufenden Amtszeit hat Biden noch kein Einzelinterview mit Fox News geführt. Aus gutem Grund: Biden und der Sender sind bekanntlich nicht die besten Freunde.
Biden steht Sender kritisch gegenüber
Der Sender widersprach der Version des Weissen Hauses wenige Stunden später. «Nachdem das Weisse Haus sich am Donnerstagabend an Fox Soul gewandt hat, gab es anfängliche Verwirrung», erklärten Fox-Vertreter in einer Stellungnahme. Der Sender «freue sich darauf, den Präsidenten am Super-Bowl-Sonntag zu interviewen».
Nun hat das Weisse Haus aber ein für alle Mal klargestellt, dass es kein Interview mit Biden geben werde. Der US-Präsident soll dem Sender gegenüber kritisch eingestellt sein. Den Fox-Hauptkorrespondenten für das Weisse Haus, Peter Doocy (35), nannte er einmal einen «stupid son of a bitch». Zwar entschuldigte sich Biden später in einem Telefonat für diese Entgleisung gegenüber dem Journalisten, doch der Schaden war da bereits angerichtet.
Die Präsidenteninterviews im Vorfeld des NFL-Endspiels mit dem jeweiligen übertragenden Sender sind in den USA seit Jahren üblich. In den vergangenen zwei Jahren hatte Biden mit den Sendern CBS und NBC gesprochen. (ced)