Touristenpaar in Wüste verdurstet
Französische Eltern opfern sich für ihren Sohn

Nach dem tragischen Hitzetod eines französischen Touristenpaars in den USA stellt sich heraus: Der Sohn überlebte nur, weil die Eltern ihm mehr zu trinken gaben, als sie selbst für sich beanspruchten.
Publiziert: 10.08.2015 um 07:29 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 07:18 Uhr
Ornella Del Guidice Steiner und Davic Raoul Steiner überlebten das Drama nicht.
Foto: ZVG

In der Wüste von New Mexico ist Ende vergangener Woche ein französisches Touristenpaar beim Wandern in der Hitze ums Leben gekommen. Ranger des White Sands Nationalparks fanden bei einer Routinepatrouille zunächst den Leichnam der Mutter der aus dem Burgund stammenden Familie.

Auf dem Fotoapparat von Ornella Del Guidice Steiner (52) fanden sie Bilder der gesamten Familie und folgten daher den Spuren der Frau. Die Parkwächter stiessen dann auch auf den 42-jährigen Vater, David Raoul Steiner, der ebenfalls tot war. Der neunjährige Sohn des Paares, Enzo, war dehydriert, aber ansprechbar, und wurde ins Spital gebracht.

Ersten Erkenntnissen zufolge überlebte der Bub nur, weil die Eltern ihr Leben geopfert hatten, um das ihres Sohnes zu retten. Demnach hätten die Eltern jeweils nur einen Schluck Wasser getrunken, während ihr Sohn zwei bekommen habe.

«Es kann sein, dass das Kind es so gut überstanden hat wegen seiner geringeren Körpergrösse und weil es wahrscheinlich mehr Wasser trank als die Eltern», sagte der örtliche Polizeichef Benny House der Zeitung «Alamogordo Daily News».

Der Knabe berichtete demnach, dass die 51-jährige Mutter Richtung Parkplatz zurückgekehrt sei, nachdem sie sich während der Wanderung unwohl gefühlt habe. Der Vater sei mit dem Kind weitergelaufen. Als die Familie in dem Nationalpark in New Mexico unterwegs war, herrschten dort rund 38 Grad Celsius.

Bei den Leichen des Paares wurden zwei leere 600-Milliliter-Wasserflaschen gefunden. Der Sprecher des Nationalparks, Patrick O'Driscoll, sagte der Zeitung, den Besuchern würde ab einer Temperatur von etwa 30 Grad von Wanderungen abgeraten. Ausserdem solle jeder mindestens eine Gallone (3,8 Liter) Wasser dabei haben. «Sie haben die Wüste wohl unterschätzt», sagte Polizeichef House.

Der Neunjährige ist inzwischen in seine Heimat zurückgekehrt. Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP landete er gestern mit seiner Grossmutter auf dem Pariser Flughafen Charles de Gaulle. (bau/SDA)

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