Die thailändischen Behörden greifen hart gegen einen Touristen aus Israel durch. Dieser musste nach der Einreise einen PCR-Test machen lassen und in einem Quarantänehotel auf das Ergebnis warten, Offenbar wollten Hotelangestellte dem Mann das Ergebnis überbringen. Der aber war unauffindbar. Der Israeli war aus dem Quarantänehotel geflohen und wollte schon seine Ferien beginnen.
Wer nach der Einreise positiv getestet wird, wird je nachdem behandelt oder in Zwangsquarantäne untergebracht, bis die Ansteckungsgefahr vorüber ist. Die strikten Thai-Behörden wollten sich von dem 29-Jährigen Touristen nicht an der Nase herumführen lassen. Ein Bangkoker Gericht stellte einen Haftbefehl aus, die nationale Fahndung begann.
Auf den Verstoss gegen Seuchenbekämpfungsmassnahmen unter dem nationalen Notstandsdekret steht eine Höchststrafe von zwei Jahren Gefängnis und/oder eine Geldstrafe von rund 1100 Franken. Im Vergleich zu Geldstrafen sind Haftstrafen in Thailand ungewöhnlich hoch angesetzt.
Odyssee durch Thailand
Erst hatte der Flüchtige in Pattaya einzuchecken versucht. Doch bei der Flucht aus dem Bangkoker Quarantänehotel hatte er wohl vergessen, dass sein Pass noch im Besitz des Hotels war. In Pattaya konnte er ohne Pass nicht einchecken. Also reiste er weiter nach Koh Samui. Da klickten die Handschellen. Der Israeli hatte sich am Mittwoch in einem Restaurant der Polizei gestellt.
Ein dritter PCR-Test hat laut der «Bangkok Post» bestätigt, dass er für niemanden mehr eine Gefahr darstellt. Dabei soll schon der erste positive Test äusserst knapp gewesen sein. «Der erste Test in Bangkok war positiv, zeigte aber eine geringe Menge des Coronavirus», sagte Nichapha Sawasdikanon, Direktorin des Spitals auf Koh Samui, wo der Israeli untersucht wurde.
Jetzt ist der Mann zurück nach Bangkok gebracht worden. Dort wird er formell angeklagt. Weil er sein Hotel verlassen hatte, bevor das Ergebnis seines Covid-19-Tests bekannt war – und er eine Gefahr für die Öffentlichkeit dargestellt haben könnte. (kes)