Totz mehrerer Anfragen
Das IKRK hat noch keinen Zugang zu den Hamas-Geiseln

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat trotz mehrerer Anfragen noch keinen Zugang zu den von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln erhalten. Der Dialog mit der islamistischen Bewegung werde fortgesetzt, sagte ein IKRK-Verantwortlicher.
Publiziert: 09.11.2023 um 10:33 Uhr
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Aktualisiert: 09.11.2023 um 10:56 Uhr
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz, mit Sitz in Genf, setzt sich für einen Dialog mit allen Parteien ein.
Foto: MARTIAL TREZZINI

Die Aufrechterhaltung des Dialogs mit allen sei «grundlegend», sagte Christian Cardon, Leiter der Schutzaktivitäten des IKRK im am Donnerstag publizierten Interview mit «Le Temps». Der Mehrwert des IKRK bestehe darin, mit allen Parteien zu sprechen - auch mit der Hamas und ihrem bewaffneten Arm, den Qassam-Brigaden. 

Das IKRK beteilige sich an den politischen Verhandlungen über die Geiseln teil. Die Organisation werde aktiv, sobald eine Einigung erzielt worden sei. Cardon erinnerte an die Schlüsselrolle der Organisation bei der Befreiung von vier Geiseln am 20. und 24. Oktober. Die Tatsache, dass der Dialog zwischen den Parteien aufrechterhalten werde, lasse auf weitere Freilassungen hoffen, sagte Cardon.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nannte am Mittwochabend erneut die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen als Bedingung für eine Waffenruhe. «Ich möchte alle Arten von falschen Gerüchten, die wir aus allen möglichen Richtungen hören, beiseite legen und eines klarstellen: Es wird keine Waffenruhe ohne die Freilassung unserer Geiseln geben», sagte Netanjahu laut der deutschen Nachrichtenagentur DPA. Unklar war jedoch, ob er damit die Freilassung aller Geiseln auf einmal meinte. 

Mindestens 239 Menschen wurde laut Militärangaben Anfang Oktober in den Gazastreifen verschleppt. Vier Geiseln wurden bisher freigelassen, eine entführte Soldatin konnte befreit werden.

(SDA)

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