Die Bilder gingen um die Welt – obwohl der Anblick kaum zu ertragen war: Der leblose Körper von Aylan Kurdi liegt am Strand des südwesttürkischen Ferienortes Bodrum, ringsum keine Menschenseele. Bilder, die Europa veränderten, die das Schicksal von Hunderttausenden plötzlich begreifbar machten.
Der Flüchtlingsbub war im vergangenen September bei einem Bootsunglück in der türkischen Ägäis zusammen mit seinem Bruder und seiner Mutter ertrunken. Die Flüchtlings-Familie aus Syrien hatte versucht, von der Türkei aus über das Meer in die EU zu gelangen.
Jetzt, sechs Monate nach der Tragödie, werden die beiden Schleuser, die den Tod der Kurdis zu verantworten haben, zur Rechenschaft gezogen.
Das Gericht von Bodrum habe einen 35- und einen 36-jährigen Syrer wegen Menschenschmuggels zu vier Jahren und zwei Monaten Gefängnis verurteilt, meldete die Nachrichtenagentur DHA.
Von dem Vorwurf der fahrlässigen Tötung habe das Gericht die beiden Männer aber freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte jeweils bis zu 35 Jahre Haft gefordert. Gegen das Urteil kann Einspruch eingelegt werden. (gr)