Die Familie der tot in einer texanischen Gefängniszelle aufgefundenen Afroamerikanerin Sandra Bland verklagt die zuständige Polizei. Im Zentrum der am Dienstag eingereichten Klage steht der weisse Polizist, der die 28-Jährige vor knapp vier Wochen wegen eines Verkehrsverstosses festgenommen hatte.
Die Klage richte sich zugleich an eine Reihe weiterer Beteiligter, sagte eine Sprecherin des Anwalts der Familie. Diese bezweifelt weiterhin, dass Bland in der Zelle Suizid beging, wie von der Polizei behauptet und in einem Autopsiebericht bestätigt wird.
Blands Festnahme durch den Polizisten und ihr Tod hatten in den USA die Diskussion über Polizeigewalt gegen Schwarze angeheizt. Bland hatte unweit von Houston mit ihrem Auto die Fahrspur gewechselt, ohne zu blinken. Als der Polizist sie stoppte, gerieten beide in einen lauten Streit.
Bland kam daraufhin wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt ins Gefängnis und wurde drei Tage später tot aufgefunden. Sie war vor anderthalb Wochen in ihrem Heimatstaat Illinois beigesetzt worden. (SDA)