Todesursache «ungeklärt»
Britischer Hongkong-Spion (†37) liegt tot im Park

Matthew Trickett (†37) wird beschuldigt, für die Regierung von Hongkong spioniert zu haben. Er hätte dafür vor Gericht gestellt werden sollen – wurde nun aber tot aufgefunden.
Publiziert: 22.05.2024 um 02:21 Uhr
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Aktualisiert: 22.05.2024 um 07:50 Uhr
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Matthew Trickett wurde beschuldigt, für Hongkong spioniert zu haben.
Foto: DUKAS

Matthew Tricketts Leiche wurde in einem Park ausserhalb von London aufgefunden. Der 37-Jährige war von den britischen Behörden beschuldigt worden, für die Geheimdienste Hongkongs Aktivisten in Grossbritannien ausspioniert zu haben.

Tricketts Leiche wurde am Sonntag von einem Passanten im Maidenhead Park, Berkshire, entdeckt. Die Polizei untersucht den Tod, der derzeit als «ungeklärt» gilt, wie aus ihrer Mitteilung hervorgeht, berichtet BBC.

Einer von drei Verdächtigen

Trickett stand vor Gericht und war gegen Kaution freigelassen worden, mit der Auflage, sich regelmässig bei einer Polizeistation zu melden. Er war einer von drei Verdächtigen, die am 13. Mai vor dem Westminster Magistrates' Court wegen nationaler Sicherheitsvergehen angeklagt wurden. 

Die Familie des Verstorbenen teilte der britischen Zeitung «The Times» mit: «Wir trauern um den Verlust eines geliebten Sohnes, Bruders und Familienmenschen.» 

Die chinesische Botschaft in Grossbritannien und der Hongkonger Regierungschef John Lee haben die Vorwürfe energisch zurückgewiesen. Die Beziehungen zwischen Hongkong und Grossbritannien, dem ehemaligen Kolonialherren, sind seit den pro-demokratischen Massenprotesten in der chinesischen Stadt im Jahr 2019 und 2020 angespannt.

Grossbritannien kritisierte Niederschlagung der Proteste

Die britische Regierung kritisierte die von Peking unterstützte Niederschlagung fast der gesamten Opposition in den Jahren nach den Protesten, während die Behörden Hongkongs es kritisierten, dass Grossbritannien pro-demokratischen Führern, die von der Hongkonger Polizei gesucht wurden, Zuflucht gewährte. 

Lee, der frühere Sicherheitschef der Stadt, äusserte sich auf einer Pressekonferenz vor seinem Exekutivrat in Hongkong am 30. April 2024 nicht direkt zu der Frage, ob das Hongkonger Wirtschafts- und Handelsbüro in London an der Überwachung von Dissidenten aus Hongkong im Vereinigten Königreich beteiligt war. Er betonte, dass das Büro zur Förderung kultureller und wirtschaftlicher Interaktionen mit Menschen und Unternehmen im Vereinigten Königreich existiere und fügte hinzu: «Jeder Versuch, unbegründete Anschuldigungen gegen die Regierung Hongkongs zu erheben, ist inakzeptabel.» 

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