Schon am Tag des Absturzes brüstete sich der Islamische Staat (IS): Er habe die russische Maschine über dem Sinai abgeschossen. Die Ermittler gingen zuerst davon aus, der Ferienflieger sei auf dem Rückflug nach St. Petersburg aus technischen Gründen verunglückt. Mittlerweile aber haben sie klare Indizien: Am Absturz des Airbus A321 war ein Bombenanschlag schuld. 224 Menschen starben.
Neun Tage nach dem Unglück haben die Geheimdienste jetzt den möglichen Drahtzieher identifiziert: Abu Osama al-Masri (42). Die britische Zeitung «Sunday Times» schreibt ebenfalls, der ägyptische Hassprediger stecke hinter dem Attentat. Al-Masris Terrorgruppierung soll seit etwa einem Jahr zu den Verbündeten des IS gehören. Sie benannte sich in der Provinz Sinai um und schwor dem selbst ernannten Kalifen Abu Bakr al-Baghdadi (44) die Treue. Al-Masri soll an der renommierten Universität al-Azhar in Kairo studiert und später als Textilimporteur gearbeitet haben.
Hochrangige britische Politiker bestätigten der «Sunday Times», Abu Osama al-Masri sei eine «Person von Interesse». Tatsächlich hatte er sich bereits am letzten Mittwoch per Audiobotschaft zum Terroranschlag auf der Sinai-Halbinsel bekannt. Zum genauen Vorgehen in der Provinz Sinai aber äusserte er sich nicht. In Ägypten ist die Jagd auf den neuen Terrorfürsten eröffnet. Das erklärte Ziel: Den Islamisten aufzugreifen oder zu töten.
In der Zwischenzeit gehen internationale Experten davon aus, dass die Terroristen die Bombe dank eines Insiders am Flughafen von Sharm el-Sheikh in den Gepäckraum des Passagierflugzeugs schmuggeln konnten. Sie befürchten, dass der Maulwurf noch immer unbehelligt dort arbeitet.