In Südafrika ist der Besitzer einer Safari-Lodge am Mittwoch von zwei weissen Löwinnen getötet worden. Der 68-jährige West Mathewson holte die Tiere – wie jeden Tag – für einen Morgenspaziergang aus ihrem Gehege. Dann griffen sie ihn aus noch unbekannten Gründen an. Der Mann erlag später seinen Verletzungen. Seine Frau Gill Mathewson (65) habe dabei «hilflos» zugeschaut, teilt die Polizei mit.
Die genauen Umstände müssten noch geklärt werden, sagte Polizeisprecher Motlafela Mojapelo. Die Schwiegertochter des Verstorbenen sagte zum «Telegraph», sie glaube, die Tiere hätten «sehr grob gespielt», was am Ende zum Tod des Seniors führte.
Der Getötete war öfters mit den Tieren auf seiner Wildfarm spazieren gegangen. Die Raubkatzen waren an ihn gewöhnt gewesen. «Aber als Polizei warnen wir oft Menschen, immer vor wilden Tieren achtzugeben, egal, wie sie gehalten werden», sagte Mojapelo. Nach dem Vorfall wurden die beiden Löwinnen namens Demi und Tanner zu einer anderen Wildfarm gebracht. Später sollen sie in die freie Wildbahn entlassen werden.
Mathewson rettete Tiere vor Trophäenjagd
Mathewson habe «sein Leben der Rettung der bedrohten Tiere gewidmet», heisst es auf der Facebookseite der Lodge.
Die beiden Weibchen hätten als Jungtiere Opfer von Trophäen-Jägern werden sollen. Mathewson hatte sie gerettet, als sie wenige Tage alt waren und sie in der Lodge aufgezogen.
Seine geliebten Löwinnen hatten allerdings bereits 2017 einen Arbeiter getötet, nachdem sie aus ihrem Gehege ausgebrochen waren.
«Es ist sehr sicher»
Die Lion Tree Top Lodge liegt in einem privaten Naturreservat in der Provinz Limpopo im Norden des Landes, nahe dem berühmten Krüger-Nationalpark. «Beginnen Sie den Tag mit einer Tasse Kaffee (...) und machen Sie danach einen morgendlichen Spaziergang mit unseren Löwen», heisst es auf der Webseite. Die Lodge habe weisse Löwen grossgezogen, um auf die dürftige Lage von Löwen aufmerksam zu machen.
Ein Gast der Lodge schrieb auf der Webseite, dass der Höhepunkt des Besuchs der Spaziergang mit den Löwen gewesen sei. Dabei habe es Sicherheitsvorkehrungen gegeben. «Es ist SEHR sicher.»
Südafrika ist für seine Naturschutzgebiete und wilden Tiere weltweit bekannt. Allerdings sind dort und in vielen anderen afrikanischen Ländern etliche Tierarten unter anderem durch Wilderei und Habitatverlust bedroht. Die Population von Löwen in Afrika ist in den vergangenen 20 Jahren um die Hälfte geschrumpft, wie die Naturschutzunion sagt. (SDA/man)