Tier- und Pflanzenwelt bedroht
Eisberg auf Kollisionskurs mit Südgeorgien

Ein grosser Eisberg bewegt sich momentan auf die südatlantische Insel Südgeorgien zu. Ein Aufprall könnte der Tier- und Pflanzenwelt erheblichen Schaden zufügen.
Publiziert: 12.11.2020 um 14:50 Uhr
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Aktualisiert: 27.11.2020 um 09:26 Uhr
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Im Juli 2017 löste sich ein massiver Eisberg vom Larsen-Schelfeis an der Ostküste der Antarktis.
Foto: AFP

Im Juli 2017 löste sich ein massiver Eisberg vom Larsen-Schelfeis an der Ostküste der Antarktis. Mit einer Fläche von 5800 Quadratkilometern war er ursprünglich einer der grössten bekannten Eisberge der Geschichte – bis zwei Eisbrocken abbrachen.

In den vergangenen Jahren wurde per Satellit seine Wanderung im Südpolarmeer verfolgt. Der Hauptteil des Eisberges, A68a genannt, bewegt sich momentan rasch auf Südgeorgien zu, so die europäische Weltraumbehörde «Esa».

Tier- und Pflanzenwelt gefährdet

Der Eis-Koloss ist etwa gleich gross wie die südatlantische Insel (rund 3500 Quadratkilometer). Wenn er vor der Küste Südgeorgiens strandet, könnte das grosse Probleme für die Tier- und Pflanzenwelt der Insel mit sich bringen und das Leben auf dem Meeresboden zerstören. Der Eisberg könnte Pinguinen und Robben die Nahrungssuche erschweren, indem er ihre Wanderrouten zum Meer blockiert. Laut der «Esa» wäre es möglich, dass der Eisberg für bis zu zehn Jahre dort festsitzt.

Als ein anderer Eisberg im Jahre 2004 auf Südgeorgien traf, wurden viele tote Pinguin- und Robbenjunge an der Küste gefunden. A68a ist mit einer Geschwindigkeit von rund einem Kilometer pro Stunde unterwegs, so der «Tages Anzeiger». Wenn das so bleibt, würde er Südgeorgien in maximal zwei Wochen erreichen.

Noch könnte der Eisberg vorbei treiben

Zuletzt war der Eisberg 350 Kilometer von der Insel entfernt und es besteht noch Hoffnung, dass ihn die Meeresströmungen vorbei treiben. Laut Experten sei es ausserdem möglich, dass der Eisberg im starken Wellengang weiter auseinanderbreche.

Gemäss Experten dürfte es aufgrund der Klimaerwärmung, und der damit verbundenen weltweit zunehmenden Eisschmelze, in Zukunft zu weiteren Situationen wie dieser kommen. «Es würde mich nicht überraschen, wenn wir in den kommenden Jahren weiterhin grössere Eisberge sehen werden, die für Menschen und Tiere gleichermassen eine grosse Gefahr darstellen», sagt die Glaziologin Miriam Jackson gegenüber der «New York Times». (zbc/ SDA)

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