Daher sei die für Oktober geplante Reise in die USA abgesagt worden. Der Dalai Lama hatte Besuche mehrerer Städte geplant, darunter Philadelphia, wo er für seinen Einsatz für die Menschenrechte mit der Liberty Medal geehrt werden sollte.
Der Friedensnobelpreisträger feierte im Juli seinen 80. Geburtstag. Er erfreute sich bislang einer robusten Gesundheit und hat trotz seines hohen Alters einen vollen Terminkalender. Seine politische Rolle hat der Dalai Lama allerdings schon 2011 an einen gewählten Exil-Regierungschef im nordindischen Dharamshala abgegeben.
Zuletzt sprach der Dalai Lama vermehrt die Frage nach seinem Nachfolger als geistliches Oberhaupt an. Er schloss nicht aus, seine Wiedergeburt vor seinem Tod selbst auszuwählen. Die kommunistische chinesische Führung meint dagegen, die Wiedergeburt könne es nur nach dem Tod des Dalai Lamas geben.
Peking hofft, dass die Tibet-Bewegung mit dem Ableben des langjährigen geistlichen Oberhaupts an Kraft verliert.
Der Dalai Lama lebt seit der Niederschlagung des Tibeter-Aufstands durch China 1959 in Dharamsala im Exil. Der buddhistische Geistliche strebt nach eigenen Angaben nicht die Unabhängigkeit Tibets, sondern grössere Autonomie für sein Volk innerhalb Chinas an. Peking wirft ihm hingegen vor, Tibet von der Volksrepublik abspalten zu wollen.