Am Donnerstag kenterte im US-Bundesstaat Missouri ein Touristenboot auf dem Table Rock Lake. Dabei starben 17 Menschen (BLICK berichtete). Besonders davon betroffen war Tia Coleman. Sie verlor beim Untergang des Ausflugsboots auf einem See am Donnerstag nicht nur ihren Ehemann - sondern auch drei Kinder im Alter von einem, sieben und neun Jahren sowie einen Onkel, einen Neffen, beide Schwiegereltern und ihre Schwägerin.
Unter Tränen gab Coleman auf einer Pressekonferenz am Samstagabend (Ortszeit) Einblicke in ihre Gefühlswelt: «Ich weiss schon jetzt, wie absolut schwierig es sein wird, nach Hause zurückzukommen, und ich weiss nicht, wie ich es schaffen soll. Seit ich ein Zuhause habe, war es immer voll mit Leben, voll mit kleinen Füssen, Lachen und meinem Mann.« Nun bleibe ihr nur noch die Erinnerung daran, mit «welch wunderbaren Menschen» sie ihr Leben geteilt habe.
Kapitän riet von Rettungswesten ab
Coleman gehörte zu den 31 Insassen des Bootes, das bei einem plötzlich aufkommenden Unwetter auf dem Table Rock Lake kenterte - einem sehr beliebten Ausflugsziel südlich der Stadt Springfield. An Bord befanden sich auch Schwimmwesten, doch angeblich hielt es der Bootskapitän für unnötig, die potenziellen Lebensretter anzulegen.
«Über Ihnen sind die Rettungswesten: Es gibt drei Grössen», soll er bei der Abfahrt gesagt haben, so schildert es jedenfalls Coleman. Und weiter: «Ich werde Ihnen zeigen, wo sie sind, aber Sie werden sie nicht brauchen, also machen Sie sich keine Sorgen.» Nach diesen beschwichtigenden Worten des Kapitäns habe ihre Familie dann auf die Westen verzichtet.
Die Verkehrssicherheitsbehörde NTSB will nun prüfen, ob im Zusammenhang mit den Schwimmwesten, dem Verhalten der Bootscrew und dem Wetter nachweisbare Fehler begangen wurden. (SDA)