Thailändische Polizei behauptet
Bangkok-Bomber hat gestanden!

Vor einem Monat hat die thailändische Polizei in Bangkok einen Ausländer verhaftet, der Mitte Monat in der Innenstadt die tödliche Bombe gezündet haben soll. Nun hat der Mann das Attentat offenbar gestanden.
Publiziert: 26.09.2015 um 10:39 Uhr
|
Aktualisiert: 28.09.2018 um 23:45 Uhr
1/2
Der mutmassliche Attentäter war Ende August festgenommen worden.
Foto: Reuters

Sechs Wochen ist es her, seit ein Attentäter beim Erawan-Schrein in Bangkok eine Bombe gezündet und 20 Menschenleben ausgelöscht hat. Nun ist die thailändische Polizei überzeugt, den Täter geschnappt zu haben.

Einer der beiden festgenommenen Ausländer habe die Tat gestanden, sagte Polizeisprecher Prawut Thavornsiri heute. Zudem hätten weitere Auswertungen der Aufnahmen von einer Überwachungskamera und Aussagen von Augenzeugen bestätigt, dass es sich tatsächlich um den Mann handle, der kurz vor dem Anschlag einen Rucksack am Erawan-Schrein deponiert hatte.

Hin und her der Behörden

Die Polizei hatte den Mann Ende August in seiner Wohnung verhaftet. In den Räumen waren die Beamten auf zahlreiche gefälschte Pässe und Material zum Bau von Bomben gestossen. Die Nationalität des Mannes ist unklar. Er soll einen türkischen Pass bei sich getragen haben, demzufolge er Adem Karadag heisst und 28 Jahre alt ist. Dieser sei jedoch offensichtlich gefälscht, hiess es damals.

Hatten ihn die Behörden erst als Hauptverdächtigen bezeichnet, krebsten sie später zurück und teilten mit, es handle sich bei ihm wohl doch nur um einen Komplizen. Nun hat die Polizei ihr Urteil offensichtlich erneut revidiert.

Anwalt zweifelt an Geständnis

Das Motiv für die Tat ist bis heute unklar, doch im September hatten die thailändischen Behörden erstmals von einer möglichen Verbindung mit der muslimischen Minderheit der Uiguren in China gesprochen. Mehrere Personen waren im Zusammenhang mit dem Attentat verhaftet worden, erst heute stellte die Polizei 17 weitere Haftbefehle aus.

Der Anwalt des mutmasslichen Täters, Chuchart Kanphai, sagte der Nachrichtenagentur AFP, er glaube nicht an ein Geständnis seines Mandanten. Dieser sei erst vier Tage nach dem Anschlag nach Thailand eingereist. Der Anwalt beklagte, dass er seit einigen Tagen keinen Zugang mehr zu seinem Mandanten habe – angeblich, weil dieser «krank» sei. Dessen wahren Namen gab er mit Bilal Mohammed an. (SDA/lha)

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?