Elf Menschen kamen am Samstag bei einem Bahnunglück im Elsass ums Leben. Der Zustand von vier der 42 Verletzten ist weiterhin kritisch. In dem TGV-Hochgeschwindigkeitszug befanden sich 53 Personen, darunter vier Kinder.
Der Unfall in Frankreich ereignete sich in einer Kurve am Übergang von einer neu erstellten Hochgeschwindigkeitsstrecke auf ein älteres Trassee. Der Lokomotivführer beteuert zwar, er habe dort die für den Testzug vorgesehenen 176 km/h nicht überschritten. Es sei jedoch wahrscheinlich, dass überhöhte Geschwindigkeit zur Entgleisung führte, schreibt die NZZ.
Eröffnung verzögert sich
Die Fahrt war Teil einer Testreihe, mit der die Eigenschaften der zweiten Neubaustrecke für den TGV Est von Paris nach Strassburg geprüft werden. Das automatische Sicherheitssystem war nicht aktiviert.
Die Zugbeeinflussung war offenbar bewusst ausgeschaltet, weil es sich um eine Testfahrt handelte, bei der die Maximalgeschwindigkeit von 320 km/h um 10 Prozent überschritten wird. Der verunglückte Zug dürfte also zeitweise mit 352 km/h unterwegs gewesen sein. Die Kurve, wo der TGV entgleiste, ist aber nur auf 160 km/h ausgelegt. Wie weit der Bremsprozess an dieser Stelle fortgeschritten war, ist dem Bericht zufolge unklar.
Die zweite Etappe des TGV Est wird nun wegen des Unfalls nicht wie geplant im April 2016 eröffnet. (btg)