Test in den USA zeigt
Vogelgrippe bei Menschen bleibt oft unentdeckt

In den USA wurden zahlreiche Infektionen mit dem Vogelgrippe-Virus H5N1 in Milchvieh-Betrieben übersehen. Die CDC berichtet von einer Infektionsrate von sieben Prozent bei getesteten Mitarbeitern. Das Virus wird hauptsächlich über die Milch übertragen.
Publiziert: 09.11.2024 um 10:00 Uhr
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Aktualisiert: 09.11.2024 um 12:31 Uhr
Die Vogelgrippe H5N1 ist derzeit bei Wildvögeln auf der ganzen Welt weit verbreitet. (Archivbild)
Foto: Bill Roth
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Zahlreiche Infektionen von Menschen mit dem Vogelgrippe-Virus H5N1 in Milchvieh-Betrieben in den USA werden offenbar nicht entdeckt. Bei Tests sei eine Infektionsrate von sieben Prozent festgestellt worden, berichtete die US-Gesundheitsbehörde CDC.

Insgesamt wurden für die Untersuchung zwischen Juni und August 115 Blutproben von Mitarbeitern in Betrieben in zwei Bundesstaaten genommen. 8 der Proben hätten gezeigt, dass die Mitarbeiter sich jüngst mit dem Vogelgrippe-Virus H5N1 angesteckt hatten. Nur einige von ihnen hatten leichte Krankheitssymptome. Alle untersuchten Mitarbeiter gaben laut CDC an, Kühe zu melken oder den Melkstand zu reinigen. Nach derzeitigem Forschungsstand wird H5N1 zwischen Kühen hauptsächlich über die Milch übertragen.

Die Vogelgrippe H5N1 ist derzeit bei Wildvögeln auf der ganzen Welt weit verbreitet, auch zahlreiche wildlebende Säugetiere infizieren sich. Ausserdem führte das Virus jüngst zu Ausbrüchen in Geflügelbetrieben sowie in Milchbetrieben in den USA. Wie gross das Ausmass ist, ist wegen fehlender Daten aber weitgehend unklar.

Bisher keine Mensch-zu-Mensch-Übertragungen

Die CDC verzeichnete seit April dieses Jahres bisher 46 Fälle bei Menschen, vor allem unter Mitarbeitern von Milchvieh- und Geflügelbetrieben, mit milden Verläufen. Mensch-zu-Mensch-Übertragungen wurden bislang nicht nachgewiesen. Die CDC schätzt das Risiko für die Allgemeinbevölkerung weiterhin als gering ein.

Die CDC erklärt nun, dass die 46 Fälle wahrscheinlich nur ein Teil der tatsächlichen Fälle sind. «Trotz laufender Bemühungen, Milchvieharbeiter auf Erkrankungen zu überwachen, auf H5N1 zu testen und antivirale Behandlungen anzubieten, haben mehrere Faktoren ein umfassendes Verständnis des Ausmasses der Übertragung von der Kuh auf den Menschen verhindert.» So seien die Mitarbeiter oft nicht schwer krank und manche Betriebe wollten sich nicht an den Testungen beteiligen.

Forschende fürchten, dass sich das Virus besser an Säugetiere anpassen kann, wenn es verbreitet in ihnen zirkuliert. Eine Studie, die im August veröffentlicht wurde, zeigte eine Übertragung von Säugetier zu Säugetier, auch zwischen Tierarten, etwa von Kühen auf Katzen. Mutationen des Virus, die zu einer verbesserten Übertragbarkeit von H5N1 auf den Menschen führen würden, wurden bisher nicht entdeckt.

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