Terrormiliz wütet in Palmyra
Hat der IS bereits den nächsten Tempel im Visier?

Die IS-Dschihadisten haben Bilder veröffentlicht, die zeigen, wie sie den berühmten Tempel von Baal Schamin dem Erdboden gleichmachen. Derweil planen sie offenbar bereits die Zerstörung einer weiteren, für Archäologen noch wichtigeren Stätte.
Publiziert: 25.08.2015 um 19:03 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 03:37 Uhr
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Die Terrormiliz veröffentlichte im Internet Bilder, die die Zerstörung der historischen Stätte zeigen.
Foto: AP

Schweizer Archäologen hatten den Tempel von Baal Schamin vor gut sechzig Jahren entdeckt, ausgegraben und sorgfältig wieder aufgebaut. Nun liegt die antike Stätte in der syrischen Stadt Palmyra in Trümmern. Am Sonntag war bekannt worden, dass die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) den Tempel die Luft gesprengt hat. Nun haben die Dschihadisten Aufnahmen veröffentlicht, die die Zerstörung dokumentieren.

Auf den Bildern ist zu sehen, wie IS-Anhänger mit Sprengstoff gefüllte Fässer im Innern des fast 2000 Jahre alten Tempels aufstellen und auf Säulen positionieren. Bereits vor einem Monat sollen diese Arbeiten ausgeführt worden sein, berichtet ein Anwohner der Nachrichtenagentur AP. Im Mai hatte die Terrormiliz die Stadt erobert.

Zweiter Tempel soll bereits mit Sprengstoff versehen sein

Während die Meldung über die Zerstörung des antiken Tempels weltweit für Schlagzeilen sorgt, sollen die Terroristen bereits die Vernichtung eines nächsten Weltkulturerbes vorbereiten. Dieses Mal im Visier der Dschihadisten: der Baaltempel ganz in der Nähe des zerstörten Tempels von Baal Schamin. Es gebe Gerüchte, dass der IS aktuell damit beschäftigt sei, auch diesen mit Sprengstoff zu versehen. Das berichtet Jenan Moussa, Korrespondentin des arabischen Senders Al Aan TV, auf Twitter.

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Der Baaltempel war im Jahr 120 nach Christus fertiggestellt worden stellte das religiöse Zentrum der Stadt dar. Er gilt als die berühmteste antike Stätte Palmyras.

Nachdem Maamoun Abdulkarim, Leiter der syrischen Altertümerverwaltung, die Zerstörung des Baal-Schamin-Tempels bereits als «Katastrophe» bezeichnete, fürchtet er sich nun vor einem noch grösseren Desaster. «Ich sorge mich um das Schicksal des Baaltempels», sagt er zu «Newsweek». Er hoffe, die Dschihadisten würden den Tempel in seinem Zustand als Moschee und nicht als Kirche oder Schrein respektieren. «Ich hoffe, sie fassen ihn nicht an, denn das würde für unsere Geschichte in Palmyra die totale Zerstörung bedeuten.» (lha)

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