Terrorist vom Berliner Weihnachtsmarkt
Anis Amri wurde viel stärker überwacht

Der Attentäter vom Berliner Weihnachtsmarkt, Anis Amri, stand viel stärker unter Überwachung als bislang bekannt. Dies schreibt die «Welt am Sonntag» und stützt sich auf die Ermittlungsakten.
Publiziert: 17.12.2017 um 03:58 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 21:50 Uhr
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Die Behörden hatten Anis Amri viel stärker überwacht als bisher bekannt.
Foto: imago stock&people

Die deutsche Polizei und Geheimdienste haben den Attentäter vom Berliner Weihnachtsmarkt, Anis Amri, laut der Zeitung «Welt am Sonntag» viel früher und intensiver überwacht als bisher bekannt. Dies gehe aus Akten, Berichten und den Protokollen von Telefon- und Internetüberwachungen hervor.

All diese Unterlagen liegen dem deutschen Blatt nach eigenen Angaben vor. Spätestens seit November 2015 liess die deutsche Bundesanwaltschaft demnach den Tunesier vom Bundeskriminalamt (BKA) und vom Landeskriminalamt (LKA) Nordrhein-Westfalen durch einen V-Mann der Polizei, der sich «Murat» nannte und als «VP01» in den Akten auftaucht, gezielt überwachen. Dies sei Teil verdeckter Ermittlungen gegen die mutmassliche IS-Terrorzelle des Hildesheimer Predigers Abdullah Abdullah, alias «Abu Walaa", gewesen.

Amri tötete zwölf Menschen

Am 19. Dezember 2016 war Amri mit einem Lastwagen in den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche gerast. Bei dem bisher schwersten islamistischen Anschlag in Deutschland waren zwölf Menschen getötet und rund 100 Menschen verletzt worden. Amri wurde später auf der Flucht von italienischen Polizisten erschossen.

Dem Zeitungsbericht zufolge lud Amri bereits am 14. Dezember 2015 mit seinem überwachten Smartphone detaillierte Anleitungen zum Mischen von Sprengstoff sowie zum Bau von Bomben und Handgranaten herunter. Spätestens ab dem 2. Februar 2016 telefonierte Amri danach mit diesem Handy mit zwei IS-Kadern in Libyen und habe sich als Selbstmordattentäter für einen Anschlag in Deutschland angeboten. (SDA)

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