Das sind die Opfer von Nizza
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3 Tote bei Terror in Nizza:Tunesier enthauptet Frau in Kirche

Terrorist tötete drei Menschen
Das sind die Opfer von Nizza

Beim Terror-Anschlag von Nizza stürmte Aouissaoui Bahrain (21) in die Kirche Notre-Dame und tötete Simone S. (†44), Vincent L. (†54) und Nadine D. (†60). Der Tunesier kannte keines der Opfer, als er seine Messer zückte.
Publiziert: 31.10.2020 um 20:53 Uhr
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Aktualisiert: 09.03.2021 um 16:25 Uhr
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Simone S. schleppte sich noch in ein Café, versuchte, ihr Leben zu retten – vergeblich.
Foto: Zvg

Er kam als Flüchtling über Italien nach Europa, tauchte unter und tötete drei Menschen. Am Donnerstag betrat Aouissaoui Bahrain (21) die Kirche Notre-Dame und wurde zum Messer-Terroristen von Nizza. Er tötete wahllos.

Eines seiner Opfer: Simone S.* (†44). Die gebürtige Brasilianerin schleppte sich schwer verletzt in ein Café, versuchte, ihr Leben zu retten – vergeblich. Die alleinerziehende Mutter von drei Kindern starb unter den Händen der Rettungskräfte weg. Ihre letzten Worte: «Sagt meinen Kindern, dass ich sie liebe.»

Sie war «eine hingebungsvolle Mutter»

Freunde beschreiben die 44-Jährige als lebensfrohen Menschen. «Sie war eine mutige, grosszügige, religiöse und tolerante Frau. Sie war ein Mensch, der alle liebte. Eine hingebungsvolle Mutter», sagt eine Freundin zum französischen Sender BFMTV.

Seit 30 Jahren lebte S. in Frankreich, arbeitete als Betreuerin für ältere Menschen. Ihr Tod machte auch in Brasilien betroffen. In einem Statement drückte Präsident Jair Bolsonaro (65) sein Beileid aus, bekundete sein tiefes Mitgefühl.

Nadine D. war oft in der Kirche

Auch Nadine D.* (†60) befand sich in der Kirche, als der Terrorist am Morgen das Gotteshaus betrat. Ihre Leiche wurde übel zugerichtet gefunden. Offenbar wurde sie enthauptet. Die 60-Jährige lebte in der Nähe von Notre-Dame, besuchte regelmässig die Kirche. «Sie ging oft hin, um für die Menschen zu beten, die sie liebt. Von Zeit zu Zeit liess sie eine Kerze brennen. Sie war eine Frau, die andere liebte. Sie gab alles für andere», sagt ein langjähriger Freund zur französischen Zeitung «Nice-Matin».

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Sie sorgte sich immer um andere, half, wo immer sie konnte. «Das war Nadine». Als er von dem Anschlag hörte, machte er sich Sorgen und rief Nadine an. Doch sie meldete sich nicht. Auch an diesem Tag war sie in die Kirche gegangen, um zu beten. Doch dieses Mal kam sie nicht mehr zurück.

Küster wurde die Kehle durchgeschnitten

Die Einsatzkräfte fanden neben der Leiche von Nadine D. auch den toten Körper von Vincent L. (†55). Bahrain hatte ihm die Kehle durchgeschnitten. Der 55-Jährige arbeitete seit Jahren als Küster in der Basilika, bereitete zum Beispiel die Sakramente und den Altar für die Messe.

Der Vater zweier Töchter wird als frommer Christ beschrieben. «Ich stehe unter Schock. Ich sehe ihn immer noch vor mir, wie er eine Kerze anzündet. Und jetzt ist er nicht mehr da», sagt ein Gemeindemitglied der Basilika Notre-Dame laut der britischen Zeitung «The Guardian».

Mehrere Festnahmen nach Messer-Attacke

Über die genauen Hintergründe des Terror-Anschlags ist noch wenig bekannt. Offenbar handelte Bahrain aber nicht alleine. Während er im Spital liegt, laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Mehrere Personen wurden in Polizeigewahrsam genommen. Bei den jüngsten Festnahmen in Frankreich handelt es sich um zwei Männer im Alter von 35 und 33 Jahren.

Der ältere der beiden soll laut französischer Nachrichtenagentur AFP mit dem Täter am Tag vor dem Anschlag am Donnerstagmorgen direkten Kontakt gehabt haben. Der andere Verdächtige hielt sich während der Festnahme im Haus des 35-Jährigen auf, wie die Agentur am Samstag unter Bezug auf Justizkreise berichtete. Bereits am Donnerstag wurde ein 47-Jähriger gestellt.

Dritte Attacke innert zwei Monaten

Auch in Tunesien laufen Ermittlungen. Sicherheitskräfte nahmen am Samstag einen Mann fest, der sich im Namen einer bislang unbekannten Gruppe zu dem Messerangriff in Nizza bekannt hatte.

Für Frankreich ist es innerhalb von nur zwei Monaten der dritte Angriff mit einem mutmasslich terroristischen Hintergrund. Ende September wurden bei einem Messerangriff unweit der Pariser Büros der Satirezeitschrift «Charlie Hebdo» zwei Menschen verletzt. Mitte Oktober wurde der Lehrer Samuel P.* von einem 18-jährigen Angreifer enthauptet. (jmh/SDA)

* Namen der Redaktion bekannt

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