Der Soldat der Nationalgarde begann im Januar, über das Internet mit einem FBI-Agenten zu kommunizieren, der sich als Kämpfer der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) in Libyen ausgab, wie der Staatsanwalt des Distrikts Nord des Bundesstaates Illinois am Montag sagte.
Der Angeklagte habe gestanden, dem Agenten Tipps gegeben zu haben, «wie man die US-Armee bekämpft und schlägt», hiess es weiter. Zudem habe er sich bereit erklärt, mit seinem Cousin einen Anschlag in den USA zu verüben.
Die beiden Männer sollen den Angaben zufolge im März einen anderen FBI-Undercover-Agenten getroffen haben, der dem Soldaten dabei vorschlug, sich dem IS im Irak anzuschliessen.
Unter anderem wurde laut Ankläger erwogen, mit Hilfe der Uniform des Soldaten zur Armeebasis Joliet in Illinois zu gelangen, um diese anzugreifen. Zu dritt sollen die Männer den Stützpunkt besucht haben, wo sie sich unter anderem einen Trainingsplan der Soldaten besorgten, um den günstigsten Zeitpunkt für einen Anschlag zu bestimmen.
Der US-Soldat war im März am Flughafen von Chicago festgenommen worden, wo ihn sein Cousin abgesetzt hatte. Er hatte nach Ägypten fliegen wollen. Auch der Cousin ist nach US-Justizangaben geständig.
Dank der Bemühungen vieler Staatsanwälte und Agenten sei es gelungen, die «Verschwörer» an der Umsetzung ihrer Pläne zu hindern, erklärte der stellvertretende US-Generalstaatsanwalt John Carlin. Aufgrund ihrer Geständnisse würden die beiden Angeklagten zur Verantwortung gezogen werden.
Dem Soldaten drohen bei einer Verurteilung bis zu 30 Jahre Haft wegen «Verschwörung mit dem Ziel, eine ausländische Terrororganisation zu unterstützen» sowie wegen des «Versuchs, eine ausländische Terrororganisation materiell zu unterstützen». Seinem Cousin drohen bis zu 23 Jahre Gefängnis. Beide Männer haben die US-Staatsbürgerschaft.