Schon am Dienstag hatten türkische Medien berichtet, die Behörden hätten den Angreifer identifiziert. Demnach kam er aus Zentralasien und kämpfte in der Vergangenheit für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien.
Laut Der Zeitung «Habertürk» hatte der Mann, der Mitte zwanzig sein soll, im November mit seiner Frau und seinen zwei Kindern zunächst eine Mietwohnung in der zentralanatolischen Stadt Konya bezogen, um keine Aufmerksamkeit zu erregen.
Der Täter war in der Silvesternacht in den Club «Reina» im Stadtteil Ortaköy eingedrungen und hatte wahllos auf Feiernde geschossen. Dabei tötete er 39 Menschen.
Laut der Zeitung «Habertürk» benutzte der Attentäter beim Angriff auf die noble Disco am Ufer des Bosporus ein Sturmgewehr vom Typ Kalaschnikow. Er feuerte rund 120 Schüsse ab, von denen nur wenige ihr Ziel verfehlten. Zum Wechseln der Magazine zündete er Blendgranaten, um die Club-Gäste an einer effektiven Gegenwehr zu hindern.
Zum Angriff hatte sich der IS bekannt. Die Miliz bezeichnete den Angriff als Vergeltungsaktion für den türkischen Militäreinsatz in Syrien.
Das türkische Parlament verlängerte am Dienstagabend den nach dem gescheiterten Militärputsch Mitte Juli verhängten Ausnahmezustand. Die Regierung nutzt ihre erweiterten Vollmachten unter dem Ausnahmezustand, um hart gegen ihre Gegner vorzugehen.
Gleichzeitig schlägt die türkische Armee gegen den IS in Nordsyrien zu. Anadolu meldete am Dienstag, die Truppen hätten seit dem Vortag mindestens 150 Ziele mit Haubitzen, Raketenwerfern, Mörsern und Panzern beschossen.
Die Luftwaffe habe unter anderem in der umkämpften Stadt Al-Bab Stützpunkte der Terrormiliz und ein Waffendepot bombardiert. 18 IS-Terroristen seien getötet und 37 weitere verwundet worden.
Türkische Truppen waren im August in Nordsyrien einmarschiert. Die Operation «Schutzschild Euphrat» richtet sich gegen den IS, aber auch gegen die Kurdenmiliz YPG, die eng mit der in der Türkei verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK verbunden ist.