Terrorismus - Belgien
Belgiens Regierung verlängert höchste Terrorwarnstufe für Brüssel

Paris – Belgien hat die höchste Terrorwarnstufe für die Hauptstadt Brüssel erneut verlängert. Das maximale Niveau solle bis am kommenden Montag gelten - allerdings sollen Schulen und die U-Bahn bereits am Mittwoch wieder öffnen.
Publiziert: 23.11.2015 um 20:27 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 02:21 Uhr

Dies teilte Premierminister Charles Michel nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates am Montag mit. «Die Situation bleibt unverändert», sagte Michel. Es bestehe immer noch eine «ernste und unmittelbare Bedrohung».

Die Schulen sollten unter verstärkten Sicherheitsvorkehrungen ab Mittwoch schrittweise wieder geöffnet werden. Dies gelte auch für den U-Bahn-Verkehr in der belgischen Hauptstadt, sagte Michel weiter. Dieser ist seit Samstag eingestellt. Die Höhe der Warnstufe soll laut Michel am Montag kommender Woche überprüft werden.

Vorausgegangen war eine neue Beurteilung der Lage durch das nationale Krisenzentrum. Dieses empfiehlt den Menschen in Brüssel weiterhin, belebte Orte wie Bahnhöfe und Flughäfen zu meiden sowie Konzerte und Grossereignisse abzusagen. Seit drei Tagen gilt diese höchste Terrorwarnstufe für Brüssel; im Rest Belgiens gilt weiter die zweithöchste Warnstufe 3.

Die belgische Regierung fürchtet ähnliche Terroranschläge wie in Paris. Den dritten Tag in Folge blieb am Montag die U-Bahn in Brüssel komplett geschlossen, es fuhren nur Busse und Strassenbahnen.

Zu Beginn der Arbeitswoche waren Schulen, Universitäten, Schwimmbäder und Kinderkrippen zu. Viele Einkaufszentren, grosse Geschäfte, Supermärkte, Banken und grosse Versicherungen blieben ebenfalls zu. Märkte und Sportereignisse waren abgesagt.

Ein belgischer Antiterror-Richter erhob derweil Anklage gegen einen am Vortag festgenommenen Verdächtigen wegen der Anschläge von Paris. Dies teilte das Büro des Generalstaatsanwalts am Abend in Brüssel mit. Die 15 gemeinsam mit dem Mann Festgenommenen seien wieder auf freien Fuss gesetzt worden.

Bei Antiterror-Razzien hatte die belgische Polizei am Sonntag 16 Menschen festgenommen, am Montag weitere fünf. Von diesen blieben drei weiter in Gewahrsam, teilte die Generalstaatsanwaltschaft mit.

Die Festnahmen führten jedoch nicht zur Verhaftung des seit den Anschlägen von Paris am 13. November dringend gesuchten Salah Abdeslam, wie die Staatsanwaltschaft zuvor mitgeteilt hatte. Der Franzose lebte in Belgien.

Die Suche nach Salah Abdeslam geht unterdessen weiter. «Die Operation ist noch nicht beendet, sie muss weitergehen», sagte der belgische Innenminister Jan Jambon dem Sender VRT. Auf die Frage, wie der Gesuchte immer wieder entkommen könne, antwortete Jambon: «Er muss sehr viel Unterstützung auf unserem Gebiet haben.»

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