In einem Graben liegt ein Mann und fleht um sein Leben, Gebäude fliegen in die Luft und zerfallen in Schutt und Asche, Dutzende Soldaten liegen mit dem Gesicht im Dreck, unter ihnen läuft das Blut zu einer roten Lache zusammen.
Die Video-Zusammenstellungen von Kampf- und Hinrichtungs-Szenen der Terror-Miliz Islamischer Staat (IS) sind an Brutalität und Grausamkeit kaum zu überbieten. Die Musik, die im Hintergrund dazu gespielt wird, vermittelt allerdings genau das Gegenteil: Ruhe und Bedächtigkeit. Zumindest, wenn man den Text nicht versteht.
«Die Lieder sind so melodiös und so intensiv, dass man die Musik sofort mag», sagt Pieter Van, der sich während seines Studiums mit Dschihad-Musik beschäftigt hat, im US-Magazin «Mother Jones».
Jetzt ist der Chef-Songwriter und Ober-Sänger des IS tot, getötet während eines Luftschlags am vergangenen Samstag in Syrien.
Der Saudi Maher Meshaal, auch unter dem Namen Hajar al-Hadrami bekannt, ist vor fast zwei Jahren zur Terror-Organisation gestossen. Von da an komponierte er gemäss «Mother Jones» «ergreifend schöne, arabische A-capella-Hymnen» wie «Halomoo Halomoo O' lions of war» oder «Saleel al-Sawarem» – mit Texten über den heiligen Krieg, den Märtyrer-Tod und das Blutvergiessen. (lex)