Terror-Pärchen von San Bernardino
Sie übten den Anschlag auf einem Schiessstand

Zwei Tage vor ihrer Bluttat in San Bernardino absolvierten Syed Farook und Tashfeen Malik in der Nähe von Los Angeles Schiessübungen. Ein Ausbildner der Anlage bezeichnete Farook als «guten Schützen».
Publiziert: 08.12.2015 um 08:00 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 21:35 Uhr
Hier sollen die Schützen von San Bernardino ihre Bluttat vorbereitet haben: «Indoor Shooting Range» im kalifornischen Riverside.

Gemeinsam erschossen Syed Farook (†28) und Tashfeen Malik (†27) letzten Mittwoch in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung in San Bernardino 14 Menschen. 21 weitere verletzten sie zu Teil schwer.

Laut den Ermittlern war ihre brutale Tat von langer Hand geplant. Diese These stützt auch die neueste Information, die der leitende FBI-Ermittler David Bowdich gestern an einer Pressekonferenz durchsickern liess: «Wenige Tage vor dem Anschlag haben Farook und Malik mehrfach Schiessübungen vorgenommen.»

Erschossen 14 Menschen: Tashfeen Malik und ihr Ehemann Syed Farook.
Foto: AP

Über drei Stunden lang soll Farook – nur zwei Tage vor der Tat – in der «Magnum Shooting Range» im südlich von San Bernardino gelegenen Riverside geübt haben. Ein Ausbildner der Anlage bezeichnete ihn in der «LA Times» als «guten Schützen».

Nach Einschätzung des FBI hing das Ehepaar einer radikalen Auslegung des Islam an. Farook soll mit mindestens zwei terroristischen Organisationen, der Al-Nusra-Front in Syrien und der Al-Schabaab in Somalia, in Kontakt gestanden haben. Malik hatte kurz vor der Tat dem Führer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Baghdadi, auf Facebook die Treue geschworen.

Der genaue Ablauf der Radikalisierung von Farook und Malik wird laut Bowdich noch untersucht. Für ihn wird ein islamistischer Hintergrund der beiden jedoch immer wahrscheinlich: «Im Laufe der Ermittlungen haben wir erfahren und glauben, dass sich beide Personen radikalisiert haben, und das bereits seit einiger Zeit.»

Die Angreifer besassen ein gigantisches Waffenarsenal. Allein in ihrer Wohnung wurden zwölf Rohrbomben und mehr als 4500 Schuss Munition für Sturmgewehre, Pistolen und langläufige Waffen gefunden. (gr)

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